Palmen im Blumenkübel

Sommer, Sonne, Strand und Palmen – dieses Bild hat wohl jeder im Kopf, wenn es eben um Palmen geht. Die Pflanzen, die hauptsächlich in den Tropen und Subtropen zuhause sind, gab es bereits vor rund 70 Millionen Jahren. Auch sonst haben die Palmengewächse einige Superlativen zu bieten. Deswegen möchten wir Ihnen ein bisschen Wissenswertes über Palmen näher bringen und natürlich auch die Pflanzen betrachten, die bei uns so in den Wohnungen herumstehen.

Palmen
© Mrql – Fotolia.com (#228883723 -Beaucarnea Blätter) Aufgrund der Klimaerwärmung gedeihen Palmen sogar im nördlicheren Europa.

Palmen: Von Australien bis Skandinavien

Palmen findet man auf jedem Kontinent. Meist dort, wo es besonders warm und feucht ist. So gibt es sie in Australien ebenso, wie in Thailand, in Brasilien, in Ägypten und auf Mallorca – um nur einige Beispiele zu nennen. Aufgrund der Klimaerwärmung haben sich Palmen aber bereits bis nach Europa ausgebreitet und gedeihen nicht nur in Spanien oder Südfrankreich, sondern sind auch schon nach Schweden oder Schottland vorgedrungen. Auch hierzulande überleben viele Palmen die milden Winter problemlos im Garten. Hinzu kommt, dass durch Züchtungen winterharte Sorten entstanden sind, die auch Sie sich nach Hause holen können.

Ach ja, die Superlativen müssen wir ja noch nachreichen. Also: Palmen der Gattung Raphia haben mit rund 25 Metern die längsten Blätter im Pflanzenreich. Mit 22 Kilo sind die Samen der Seychellenpalme die schwersten und mit 7,5 Metern Länge hat die Corypha den längsten Blütenstand. Solche Dimensionen werden Ihre Palmen zu Hause vermutlich selten erreichen.

Palmen: Welche Sorten sind als Zimmerpflanzen geeignet?

Zimmerpalmen werden immer beliebter, bringen Sie uns doch einen Hauch von Exotik ins Zuhause. Viele Palmen lassen sich prima in Räumen oder Wintergärten halten, wenn einige Dinge beachtet werden. Lassen Sie uns einfach mal ein paar dieser Zimmerpalmenarten näher betrachten.

  • Bambuspalme
    Wuchshöhe: Bis zu 300 cm, Besonderheiten: 60 cm lange Fiederblättchen, dunkelgrüner Stamm, helle Ringe
  • Bergpalme
    Wuchshöhe: Bis zu 130 cm, Besonderheiten: 120 Unterarten sind bekannt, gebogene, dünne Fiederblätter, Kugelblüten
  • Drachenbaum
    Wuchshöhe: Bis zu 200 cm, Besonderheiten: 50 Unterarten sind bekannt, je nach Art unterschiedliche Blattfärbungen
  • Elefantenfuß
    Wuchshöhe: Bis zu 60 cm, Besonderheiten: Langsam wachsend, kahler, dicker Stamm, für Katzen giftig
  • Yucca Palme
    Wuchshöhe: Bis zu 500 cm, Besonderheiten: 30 Unterarten sind bekannt, Stamm verholzt, Blätter wachsen rosettenförmig
  • Zwergpalme
    Wuchshöhe: Bis zu 500 cm, Besonderheiten: Stamm verholzt, Blätter bilden fächerförmige Wedel, Blattstile sind dornenbesetzt

Die Pflege von Palmen

Verallgemeinern kann man das natürlich nicht, so gibt es Arten, die aufwändigere Pflege benötigen, andere sind genügsamer. Dabei kommt es natürlich auch immer darauf an, woher die Palmen kommen. Deswegen können die Hinweise hier nur allgemein gehalten werden, wie Palmen zu pflegen sind.

Palmen
© Yurii – Fotolia.com (#214633237 – decorative palm) Am besten erkundigen Sie sich vor dem Kauf nach den Bedürfnissen der Palme, die Sie ins Auge gefasst haben.

Wichtig ist, dass die Palmen annährend die Umweltbedingungen erhalten, die sie auch in der Natur bekommen würden. Somit ist klar, dass man nicht pauschal sagen kann, welchen Standort Palmen benötigen. Brauchen sie Sonne, reicht ihnen Halbschatten oder fühlen sie sich im Schatten am wohlsten. Das bedeutet für Sie: Vor dem Kauf klären, wo die Palme letztendlich ihren Platz bekommt.

Auch beim Thema Gießen kann man nichts verallgemeinern. Eines ist sicher: Gießen Sie nicht zu viel, die meisten Palmen wollen gemäßigte Wassergaben und auf keinen Fall Staunässe. Ein Topf mit Abflussloch wäre in diesem Fall ideal. Doch auch zu wenig Wasser wird Ihnen übel genommen – finden Sie daher ein gutes Mittelmaß. Während sich die Palmen in der Winterruhe befinden, gießen Sie sie bitte weniger als in der Wachstumsphase. Übrigens können Sie Palmen auch tauchen. Wie beispielsweise bei Orchideen wird der Wurzelballen komplett unter Wasser getaucht und zwar so lange, bis keine Bläschen mehr aufsteigen. Diese Methode sollten Sie im Winter nicht anwenden.

Gerne können Sie Palmen auch über die Blätter mit Wasser besprühen oder auch mal abduschen. Gerade bei Palmen, die im Regenwald daheim sind, ist das ideal. Sollte sich im Laufe der Zeit auf den breiten Blättern ein weißer Belag bilden, dann handelt es sich um Kalk, den Sie mit einem Lappen ab und zu entfernen sollten.

Wie kann ich Palmen vermehren?

Um Palmen zu vermehren, haben Sie eigentlich nur eine effektive Möglichkeit:

  • Vermehrung durch Samen
    Je nach Palmenart kann es bis zu einem Jahr dauern, bis aus den Samen eine Pflanze entsteht. Sie brauchen also etwas Geduld. Der Samen wird einige Tage in Wasser eingeweicht und kommt dann in einen Topf mit Anzuchterde. Darüber eine Plastiktüte, die mit Löchern versehen sein sollte. Täglich gießen und lüften ist wichtig, ein warmer, sonniger Platz ebenfalls.
  • Vermehrung durch Seitensprosse
    Manche Arten bilden seitliche Sprosse. Ist dies der Fall, können Sie daraus Ableger machen, indem Sie diese abtrennen und – wie bei einem Steckling – in Erde setzen. Wie beim Vermehren durch Samen sollte immer eine Plastiktüte über die Jungpflanze gegeben werden, um ein Gewächshausklima zu erzeugen.
  • Vermehrung durch Teilung oder durch Stecklinge
    Da Palmen nur einen Haupttrieb entwickeln, ist eine Teilung leider nicht möglich. Auch Stecklinge werden keine Wurzeln bilden.

Palmen: Schädlinge und Krankheiten

Auch vor Krankheiten sind Palmen nicht gefeit, wenngleich diese sehr selten sind. Auftreten könnte der Rußtau, der einen schwarzen Belag auf den Blättern bildet, oder der Phönix-Brandpilz, der sich durch kleine Knötchen bemerkbar macht. Beim Rußtau, der durch Läuse entsteht, die Blätter einfach abwaschen und in der Folge die Läuse bekämpfen. Beim Phönix-Brandpilz hilft nur das Entfernen der befallenen Blätter.

Wie gerade erwähnt, können Läuse den Palmen zusetzen. Dabei sind es nicht nur Blattläuse, sondern auch Wollläuse, Schmierläuse und Schildläuse, die sich breitmachen können. Wenn möglich die Tierchen absammeln oder abspülen und Blätter mit Öl (bspw. Rapsöl) betupfen, sodass die Insekten keine Luft mehr bekommen und absterben. Ebenfalls auftreten könnten Spinnmilben, die feine Gespinste an der Unterseite der Wedel hinterlassen. In diesem Fall die Palme separat stellen und die Luftfeuchtigkeit erhöhen, indem Sie eine Plastikfolie über die Pflanze stülpen. Alternativ können Sie auch hier mit Öl arbeiten.