Drachenbaum – der Baum, der gar kein Baum ist

Drachenbaum

Da heißt eine Pflanze Drachenbaum und will uns an der Nase herumführen. Denn auch wenn er so aussieht, beim Drachenbaum handelt es sich eigentlich gar nicht um einen Baum. Der Drachenbaum, botanisch auch Dracaena genannt, ist verwandt mit den Agavengewächsen und ist der Familie der Spargelgewächse zuzuordnen. Sein natürliches Vorkommen liegt vor allem in Afrika, aber auch auf den Inseln der Kapverden, der Kanaren und auf Madeira. Auf Teneriffa steht übrigens mit dem El Drago Milenario, dem „tausendjährigen Drachen“, der älteste Baum, der in freier Natur bekannt ist. OK, 1.000 Jahre ist ein wenig übertrieben, aber rund 300 Jahre hat er wohl dennoch schon auf dem Buckel.

Eckdaten des Drachenbaums

Wenn Sie sich fragen, wie groß kann ein Drachenbaum denn werden, dann können wir Sie beruhigen: Im Topf erreicht er natürlich nicht die Ausmaße, wie in der freien Natur, wo 20 Meter keine Seltenheit sind. Dennoch können Drachenbäume auch als Zimmerpflanzen durchaus stattliche Größen von bis zu 2 Metern erreichen. Die Größe können Sie aber indirekt beeinflussen, denn je größer der Topf, umso höher wird die Pflanze.

Es gibt verschiedene Arten von Drachenbäumen. Zu den beliebtesten zählen zum Beispiel Dracaena fragrans, Dracaena deremensis, Dracaena reflexa und der wohl bekannteste, der Dracaena draco, der kanarische Drachenbaum. Sie alle sehen unterschiedlich aus, haben mal breite, mal schmale Blätter, die sich in den verschiedensten Farben zeigen, von hellgrün bis dunkelgrün und sogar schmucke Blätter mit roten Streifen sind dabei.

Drachenbaum im Topf
© Rebekah Zemansky | Dreamstime.com (#202311198 – Dracaena reflexa india 2680) Der Drachenbaum als Zimmerpflanze kann zwar recht stattlich werden, erreicht aber lange nicht die Höhe, wie Drachenbäume in ihrer natürlichen Umgebung.

Alle Drachenbäume sind im Übrigen giftig, wenn auch kaum gefährlich. Blätter und Stamm beinhalten sogenannte Saponine, die bei kleinen Kindern, bei Allergikern und Asthmatikern, aber auch bei Haustieren zu Problemen führen könnten. Allerdings nur dann, wenn die Pflanze in größeren Mengen oral eingenommen wird. Bei uns Menschen können Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Schwindel und Kreislaufstörungen Anzeichen einer Vergiftung sein, bei Tiere sollten Sie auf Erbrechen, Durchfall, starken Speichelfluss und Krämpfe achten. Im Zweifel die Pflanze lieber außer Reichweite stellen oder erst gar nicht nach Hause holen.

Der Drachenbaum als Zimmerpflanze

Drachenbäume sind als Zimmerschmuck sehr beliebt und benötigen auch gar nicht allzu viel Pflege. Wir zeigen Ihnen, wie sich Drachenbäume auch bei Ihnen gut machen und wie Sie sie am besten pflegen.

  • Der Standort
    An einem hellen Standort fühlt sich der Drachenbaum am wohlsten. Direkte Sonne sollten Sie vermeiden. Achten Sie bei den Temperaturen darauf, dass diese nicht unter 15 Grad fallen, das mag die Pflanze gar nicht. Auch sollte ein Standort gewählt werden, an dem keine Zugluft herrscht. Gerne mag der Drachenbaum eine hohe Luftfeuchtigkeit. Wenn Sie mögen, dürfen Sie den Drachenbaum im Sommer auf Terrasse oder Balkon stellen, dann aber bitte wind- und regengeschützt.
  • Das Gießen
    Regelmäßig feucht halten ist hier die Devise. Zu viel Wasser ist schädlich, daher auf Staunässe achten, damit die Wurzeln nicht faulen. Wird zu wenig gegossen, verfärben sich die Blattspitzen braun, was unschön aussieht. Daher maximal die oberste Erdschicht antrocknen lassen, dann wieder zur Gießkanne greifen. Zu viel Kalk mag der Drachenbaum nicht, wenn möglich gießen Sie mit kalkarmem Wasser oder mit Regenwasser.
  • Das Düngen
    Nach dem Kauf sollten Sie den Drachenbaum direkt umpflanzen. Erstens in einen größeren Topf, zweitens in ein nährstoffreiches und durchlässiges Substrat. Hier bietet sich Zimmerpflanzenerde genauso an, wie Palmenerde. Ansonsten ist es ausreichend, wenn Sie in der Vegetationsperiode zwischen März und September alle 4 bis 6 Wochen etwas Flüssigdünger geben.
  • Das Umtopfen
    Gerade wenn Drachenbäume noch jung sind, wachsen sie recht flott, insbesondere ihre Wurzeln. Hier kann der Topf schnell zu klein werden, weswegen ein Umtopfen alle 1 bis 2 Jahre nötig wird. Je älter der Drachenbaum wird, umso seltener müssen Sie ans Umtopfen denken, dann genügt es, wenn Sie jedes dritte bzw. vierte Jahr einen größeren Topf verwenden oder alternativ, wenn die Wurzeln unten herauswachsen.
  • Das Schneiden
    Drachenbäume müssen nicht geschnitten werden, tolerieren es aber. Das heißt: Wenn er zu groß wird oder wenn Sie möchten, dass sich die Pflanze verzweigt, sollten Sie zur Schere greifen. Schneiden können Sie sowohl die Blätter, wie auch den Stamm. Letzteren können Sie sogar noch als Ableger verwenden.
  • Das Vermehren
    Vermehren Sie Ihren Drachenbaum am besten durch Stamm- oder Kopfstecklinge. Diese werden geschnitten und anschließend in ein Glas mit Wasser gestellt. Haben sich ausreichend Wurzeln gebildet, darf die Jungpflanze in einen Blumentopf umziehen. Alternativ können Sie den Steckling auch direkt in Anzuchterde stecken.
  • Die Blüte
    In freier Natur bilden sich regelmäßig Blüten, im Blumentopf kann es sein, dass Ihr Drachenbaum gar nicht blüht. Wenn doch, dann zumeist, wenn er bereits älter ist. Die Blüten bilden Dolden in Rot-, Weiß- und Grüntönen, je nach Art. Wenn der Drachenbaum blüht, dann meist zwischen März und Mai.
  • Das Überwintern
    Hierbei müssen Sie eigentlich nichts beachten, denn als Zimmerpflanze gibt es beim Drachenbaum keine Überwinterung. Dennoch sollten Sie die Pflanze in der kalten Jahreszeit nicht allzu warm stellen und vor allem nicht direkt an die Heizung, da sie trockene Luft nicht gut verträgt. Gedüngt wird nicht, gegossen wie sonst auch. Sollten Sie den Drachenbaum bei Temperaturen zwischen 10 und 15 Grad überwintern wollen, wird sparsamer gegossen.
zwei verschiedene Drachenbäume
© Farhadib | Dreamstime.com (#190578020 – Dracaena fragrans plant, Dracaena fragrans Janet Craig in the pot)Drachenbäume sind zwar recht robust, können dennoch durch Pflegefehler geschädigt werden.

Krankheiten und Schädlinge am Drachenbaum

Drachenbäume sind robust, ihnen kann so schnell nichts anhaben. Kommt es zu Krankheiten oder Schädlingsbefall, dann sind überwiegend Pflegefehler Schuld.

  • Wie oben schon erwähnt, treten braune Blattspitzen dann auf, wenn zu wenig gegossen wird.
  • Wird zu viel gegossen, können die Blätter ebenfalls vertrocknen, denn dann beginnen die Wurzeln zu faulen. In diesem Fall den Drachenbaum umtopfen und erst mal nicht gießen.
  • Ist die Luft zu trocken oder zu warm, besonders im Winter bei trockener Heizungsluft, treten gelegentlich Schildläuse oder Wollläuse auf. Diese verursachen gelbe Flecken auf den Blättern. In diesem Fall sollten Sie dem Befall mit Wasser und Lappen zu Leibe rücken, indem Sie die Tierchen von den Blättern abwaschen bzw. abreiben. Auch eine Lösung aus Schmierseife, Wasser und Spiritus kann helfen, indem Sie damit die Blätter einsprühen.
  • Auf den Blattunterseiten können sich Thripse einnisten und dem Drachenbaum Schaden zuführen. Diese Schädlinge sind leicht zu erkennen und – wie bei den Läusen auch – zu entfernen. Sinnvoll ist es, nach der Behandlung den Drachenbaum in eine durchsichtige und luftdichte Folie einzupacken, sodass die Luftfeuchtigkeit erhöht wird, was einem Neubefall vorbeugt. Lassen Sie die Folie nicht länger als 4 Tage an der Pflanze.