Schlangenbart – ein besonderes Gras, nicht nur fürs Zimmer

Schlangenbart (Ophiopogon)

Gräser als Zimmerschmuck sind seit jeher beliebt, erst recht dann, wenn sie etwas anders aussehen, als die üblichen Verdächtigen. Der Schlangenbart, botanisch auch Ophiopogon genannt, ist so ein Geselle, der aber nicht nur als Zimmerpflanze eine gute Figur macht, sondern auch draußen im Beet hervorragend zur Geltung kommt. Sehen wir uns diesen Exoten mal etwas genauer an.

Schlangenbart – von Asien aus in die weite Welt

Seine ursprüngliche Heimat ist Asien, genauer China, Vietnam, Indien und Japan. Dank seines ungewöhnlichen Aussehens ist der Schlangenbart weltweit beliebt und daher auch überall zu finden – und das nicht nur als Zimmerpflanze, denn Ophiopogon ist winterhart und kann sogar im Beet problemlos gepflanzt werden. Je nach Sorte bzw. Art – es gibt davon 50 bis 60 – können die Blätter ganz unterschiedlich daherkommen. Von dunkelgrün bis zu schwarz sind zahlreiche Nuancen vertreten. Der Schlangenbart entwickelt ab Juni traubenartige Blüten, die an Maiglöckchen erinnern. Das ist kein Zufall, denn die Pflanze, die zu den Spargelgewächsen gehört, ist tatsächlich ein Verwandter des Maiglöckchens. Sehr attraktiv sind auch die blauen Beeren, die nach der Blüte ab September erscheinen.

Die Ansprüche des Schlangenbarts

Wie sind die Rahmenbedingungen des Schlangenbarts, damit es ihm als Zimmerpflanze auch gut geht?

  • Standort
    Ein heller Fensterplatz ist für den Schlangenbart ideal. Er darf aber auch im Halbschatten stehen, sodass ein Platz auf dem Tisch oder auf einer Kommode ebenfalls möglich ist. Stellen Sie die Pflanze so auf, dass sie keine Zugluft erhält, denn das mag sie gar nicht. Die Temperaturen sollten ganzjährig bei ca. 20 Grad liegen.
  • Substrat
    Als Substrat empfiehlt sich durchlässige und humusreiche Erde. Der pH-Wert sollte zwischen 5,8 und 6,5 liegen, also leicht sauer sein. Wichtig ist auch, dass die Erde nicht zu kalkhaltig ist.
  • Pflanztopf
    Damit der Schlangenbart ausreichend Platz im Topf hat, sollte dieser zu Beginn einen Durchmesser von mindestens 30 Zentimetern haben. Auch ist es wichtig, dass ein Abflussloch vorhanden ist, denn Staunässe verträgt die Pflanze nicht. Alternativ oder zusätzlich kann eine Drainageschicht aus Kies oder Blähton eingefügt werden.
Schlangenbart (Ophiopogon) in einem Blumentopf
© Sakbani Arif | Dreamstime.com (#253893944) Der Schlangebart ist keine anspruchsvolle Pflanze und benötigt keine intensive Pflege.

Die Pflege des Schlangenbarts

Ophiopogon muss nicht intensiv gepflegt werden, sodass Sie hier nicht allzu viel Zeit und Mühe aufwenden müssen.

  • Gießen
    Gleichmäßig feucht halten, das ist es, was der Schlangenbart bevorzugt. Er kommt daher nicht mit zu trockenem oder zu feuchtem Substrat zurecht. Auch sollte – wie erwähnt – Staunässe unbedingt vermieden werden.
  • Düngen
    In der Vegetationszeit, die zwischen März und Oktober liegt, sollten Sie einmal im Monat etwas düngen. Verwenden Sie einen Dünger, der nicht nur alle nötigen Nährstoffe enthält, sondern auch für starke Wurzeln sorgt.
  • Schneiden
    Ein Schnitt ist beim Schlangenbart nicht nötig, Stängel, die verblüht sind, können Sie bis zur Basis abschneiden.
  • Vermehren
    Vermehren lässt sich der Schlangenbart durch Teilen. Sie können im Frühling, vor der Vegetationsperiode, die Wurzeln vorsichtig freilegen und dann die Pflanze mit einem scharfen Messer in zwei gleich große Stücke schneiden. Danach in zwei separate Töpfe geben – fertig.
  • Umtopfen
    Wenn die Wurzeln zu den Pflanzlöchern herausschauen, sollten Sie dem Schlangenbart einen größeren Topf gönnen. Dies ist im Frühling, vor der Wachstumsphase, ideal. Der neue Topf sollte mindestens einen fünf Zentimeter größeren Durchmesser haben.
  • Überwintern
    Beim Überwintern müssen Sie nichts beachten. Wenn Sie den Schlangenbart als Zimmerpflanze halten, kann er so stehen, wie das restliche Jahr. Sollte er im Winter zu wenig Licht bekommen, kann er an einen helleren Standort umziehen oder Sie unterstützen das Blattwachstum mit einer Pflanzlampe. Wenn Sie ihn im Garten pflanzen, dann ist er winterhart und kann draußen bleiben. Pflanzen, die im Topf draußen stehen, sollten Sie etwas geschützt aufstellen.

Die schönsten Arten und Sorten des Schlangenbarts

Der Schlangenbart ist sowohl als Zimmerpflanze, wie auch im Blumenbeet ein echter Hingucker und bietet einen farblichen Kontrast zu vielen anderen Pflanzen. Sehen wir uns einige Arten und Sorten mal etwas genauer an:

  • Der Kleine Schlangenbart, auch Ophiopogon japonicus genannt, hat dunkelgrünes Laub und blüht hellviolett im Juli und August. Mit knapp 10 Zentimetern bleibt er recht kompakt und klein.
  • Der Schwarze Schlangenbart, auch Ophiopogon planiscapus genannt, überzeugt mit schwarzen Blättern und Blüten, die im Juli und August in Weiß und Rosa erscheinen. Er wird bis zu 30 Zentimeter groß.
  • Die Ährige Glöckchentraube oder auch Ophiopogon spicatus, besitzt grüne Blätter. Die Blüte, die sich ab Mai zeigt, ist weiß-violett, die Größe beträgt maximal 30 Zentimeter.
  • Der Filigrane Schlangenbart (Ophiopogon chingii) hat ebenfalls grüne Blätter und blüht ab Juli in weißen Farbtönen. Er wird etwa 15 Zentimeter hoch.

Krankheiten und Schädlinge am Schlangenbart

Wird der Schlangenbart als Zimmerpflanze gehalten, treten Krankheiten und Schädlinge nur selten auf. Möglich sind – gerade im Winter, wenn die Luftfeuchtigkeit zu niedrig ist – Spinnmilben und Thripse. Besprühen Sie die Blätter regelmäßig mit Wasser, um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen und um einen Befall zu vermeiden. Auch Blattläuse können hin und wieder auftreten und mit einer Schmierseifen- oder Kaliseifen-Lösung behandelt werden. Flecken, die sich auf der Blattoberseite zeigen, deuten auf einen fortgeschrittenen Befall hin, diese Blätter sollten umgehend entfernt und an der Basis abgeschnitten werden.