Lachenalia – Vorfreude auf den Frühling

blühende Lachenalia, Kaphyazinthe

Die Wintermonate sind nicht nur draußen recht trist, auch Zimmerpflanzen betten sich dann zur Ruhe, es gibt nur wenige, die zu dieser Jahreszeit blühen. Um ein bisschen Farbe in Ihre Räume zu holen, ist die Lachenalia eine tolle Blume, die ab Februar ihre traubenartigen Blütenstände präsentiert. Lassen Sie uns diese tolle Zwiebelpflanze mal etwas genauer betrachten.

Lachenalia – bunter Frühlingsgruß fürs Zimmer

Die Blütenstände erinnern ein wenig an Hyazinthen und das kommt nicht von ungefähr, denn die Lachenalia gehört – wie die Hyazinthen auch, zur Familie der Spargelgewächse und zur Unterfamilie der Scilloideae, sie sind aber dennoch zwei unterschiedliche Pflanzenarten. Es gibt mehr als 130 Arten und Sorten, die bekannteste ist wohl die Lachenalia aloides. Sie wird auch Kaphyazinthe genannt, was wohl eine Anlehnung an ihre Herkunft ist. Denn die Lachenalia stammt aus Südafrika.

Interessant ist auch, dass die Lachenalia eine Zwiebelpflanze ist. Das ist dann doch eher untypisch, denn die meisten Zwiebelpflanzen findet man im Garten wieder. Wenn man an Zwiebelpflanzen fürs Zimmer denkt, kommt einem vor allem die Amaryllis, also der Ritterstern in den Sinn. Ja, viele stellen sich als Frühlingsgruß auch Narzissen, Hyazinthen oder Tulpen ins Zimmer, aber typisch ist es nicht. Die Lachenalia darf auch nicht in den Garten gesetzt werden, denn die Pflanze ist nicht winterhart, kommt sie doch schließlich aus tropischen Gefilden.

blühende Lachenalia, Kaphyazinthe
© Whiskybottle | Dreamstime.com (#51668938) Die Lachenalia bevorzugt ein helles Plätzchen in den vier Wänden, ohne dabei dem direkten Sonnenlicht ausgesetzt zu sein.

Lachenalia – so kommt sie gut durch die Saison

Auch wenn die Lachenalia eine Exotin ist, ist die Pflege nicht allzu schwierig. Wenn Sie auf den besonderen Jahresrhythmus achten, sollten Sie keine Probleme mit ihr haben. Wie aber muss man die Lachenalia nun pflegen – wir sehen uns das mal etwas genauer an:

  • Der ideale Standort
    Wenn die Lachenalia hell steht und das ohne direkte Sonneneinstrahlung, fühlt sie sich besonders wohl. Direkte Sonne sollte deshalb vermieden werden, damit keine Verbrennungen auftreten. Idealerweise stellen Sie die Blume auf die Fensterbank, sodass sie genügend Helligkeit abbekommt. Auch ein Standort auf einem Tisch oder Regal in Fensternähe ist natürlich möglich.
  • Das Substrat für beste Bedingungen
    Damit sich die Lachenalia wohlfühlt, sollten Sie eine durchlässige Erde verwenden, die nicht allzu nährstoffreich ist. Herkömmliche Zimmerpflanzenerde ist völlig ausreichend, Sie können die Erde aber auch selbst herstellen. Dann empfehlen wir eine Mischung aus Blumenerde, Sand oder Kies für die Drainage und Kokosfasern für die Lockerheit und die Feuchtigkeitsspeicherung. Für eine verbesserte Luftdurchlässigkeit sind Perlite sinnvoll.
  • Ein besonderer Gießrhythmus
    Wie schon erwähnt, hat die Lachenalia einen anderen Rhythmus als herkömmliche Zimmerpflanzen. Das bedeutet, dass sie im Herbst mit der Wachstumsphase beginnt. Diese gipfelt dann in der Blüte im Frühjahr. Danach begibt sie sich den Sommer über zur Ruhe. Das bedeutet, dass Sie vor allem ab Herbst regelmäßig gießen müssen. Und zwar dann, wenn die oberste Erdschicht trocken ist – der Fingertest ist hierbei ideal. Achten Sie darauf, nicht zu viel zu gießen und an eine Drainage oder ein Ablaufloch im Topf zu denken, denn im Wasser stehen sollte die Lachenalia nicht. Nasse Füße würden zu Wurzel- bzw. Zwiebelfäulnis führen. In der Ruhephase reduzieren Sie das Gießen, ohne dass die Erde ganz austrocknet.
  • Düngen für üppige Blüten
    Ebenfalls während der Wachstumsperiode sollten Sie der Lachenalia alle 3 bis 4 Wochen einen ausgewogenen Dünger gönnen. Düngen Sie aber lieber zu wenig als zu viel, denn ein Überschuss an Nährstoffen kann sich negativ auf die Pflanze auswirken und diese schädigen.
  • Kein Rückschnitt erforderlich
    Geschnitten werden muss die Lachenalia nicht. Wie beispielsweise Tulpen oder Narzissen beginnt das Grün nach der Blüte langsam braun zu werden und zu verwelken. Das sieht womöglich nicht so schön aus, dennoch sollten Sie die Pflanze nicht schneiden. Denn solange die Blätter noch nicht verwelkt sind, zieht die Lachenalia daraus Nährstoffe und peppt damit ihre Zwiebel auf. Entfernen Sie die Blätter also erst dann, wenn diese nicht mehr grün sind.
  • Ein neues Zuhause
    Ein Umtopfen ist nur dann nötig, wenn die Zwiebel im Laufe der Jahre für den Topf zu groß geworden ist. Dann geht es in ein neues Zuhause. Setzen Sie die Zwiebel nicht zu tief, eine Faustregel besagt, dass man sie doppelt so tief pflanzen sollte, wie sie im Durchmesser misst.
  • Aus 1 mach 2
    Ist die Pflanze zu groß geworden oder möchte man mehrere davon haben, können Sie sie problemlos vermehren. Dazu ist die Ruhephase, also der Sommer, ideal. Zur Vermehrung wird die Zwiebel ausgebuddelt und mit einem scharfen Messer geteilt. Danach in frische Erde setzen. Eine Vermehrung ist auch durch Samen möglich, das wird jedoch nicht empfohlen, da dies meist nicht klappt und sehr langwierig sein kann.
  • Pflege im Winter
    Eigentlich ist die Überschrift falsch, denn im Winter befindet sich die Lachenalia in der Wachstums- und Blühphase – und wie sie da gepflegt wird, haben wir ja bereits beschrieben. Wenn vom Überwintern der Lachenalia gesprochen wird, ist somit unser Sommer gemeint, also die Ruhephase der Pflanze. Sie können die Zwiebel ausgraben und trocken und dunkel aufbewahren, etwa in einer Sandkiste. Alternativ belassen Sie sie im Topf und stellen sie dunkel und kühl (der Keller ist hier wohl der angenehmste Platz im Sommer). Bei zu viel Sonne und Wärme würde sie die Ruhephase überspringen, früher austreiben und so geschwächt werden.

Krankheiten und Schädlinge an der Lachenalia

Krankheiten sind in der Regel auf Pflegefehler zurückzuführen. Etwa, wenn man die Ruhephase nicht einhält oder wenn man zu viel gießt oder düngt. Dann kann es zu Fäulnis oder Kümmerwuchs kommen. Wenn Sie sich an die oben genannten Pflegetipps halten, sollte es aber klappen.

Schädlinge treten eher selten auf. Die einzigen, die bekannt sind, sind gelegentlich Thripse und Spinnmilben – beide können mit einer Seifenlauge, mit Neemöl oder mit Knoblauchsud behandelt werden.