Schon mal eine Ananas zu Hause gehabt? Also, außer im Kühlschrank? Als Pflanze auf dem Fensterbrett? Wenn Sie jetzt den Kopf schütteln, seien Sie sich da mal nicht so sicher. Denn wenn Sie eine Bromelie Ihr Eigen nennen, dann haben Sie quasi eine Ananas. Bromelien gehören nämlich zu den Ananasgewächsen – und wenn man sich vor allem die farbigen Blätter mal genauer ansieht, dann erkennt man auch deutliche Gemeinsamkeiten. Von den Bromelien- oder Ananasgewächsen gibt es weltweit rund 3.000 verschiedene Arten, manche von Ihnen werden als Zierpflanzen gehalten und sind eine beliebte Zimmerpflanze. Ursprünglich kommen die Bromelien aus Süd- und Mittelamerika, hier vor allem aus den tropischen und warmgemäßigten Zonen. Aber sehen wir uns diese exotischen Zimmerpflanzen mal etwas genauer an und lernen wir Wissenswertes über Bromelien.
So sehen Bromelien aus
Bromelien bestehen vor allem aus Blättern. Grüne und – je nach Art – bunte Blätter. Aber genau diese machen die Pflanze so besonders. Das Äußere der Blattrosette ist dabei von grünen Blättern umgeben, je weiter es nach innen geht, werden die Blätter farbig (übrigens nicht bei jeder Bromelie, aber bei den Zimmerpflanzen, die man bei uns kaufen kann). Diese bunten Blätter werden öfters mit einer Blüte verwechselt, was sie aber nicht sind. Bromelien bilden aber auch Blüten aus, die jedoch schon nach kurzer Zeit wieder verschwinden. Ebenfalls je nach Sorte bilden Bromelien im Zentrum einen Trichter, in dem sich in der freien Natur Regenwasser sammelt, von dem die Pflanze dann zehrt. Deswegen sollte man solchen Bromelienarten zu Hause das Gießwasser immer in den Trichter geben.
Übrigens: Bromelien sind Epiphyten, auch Aufsitzerpflanzen genannt. Das bedeutet, dass sie eigentlich kein Pflanzsubstrat brauchen, sondern nur etwas, um sich daran festzuhalten. Deswegen können die Blumen auch auf Bäumen oder Felsen wachsen. Die bekanntesten Sorten, die wir bei uns kaufen können, sind die Lanzenrosette (Aechmea), der Zimmerhafer (Billbergia), die Erdsterne (Cryptanthus), das Flammende Schwert (Vriesea), die Guzmania, und die Nigularium.
Diesen Standort brauchen Bromelien
Bromelien mögen Wärme (18 Grad und mehr) und Licht. Ein Standort in direkter Sonne ist zwar möglich, aber sollte nicht übertrieben werden. Aber gerade in der kalten Jahreszeit kann eine Extraportion Sonne nicht schaden. Je heller die Bromelie steht, umso besser wird der Wuchs von Blüten und den typischen bunten Blattfarben gefördert. Gerne können Sie Bromelien im Sommer auch auf die Terrasse, den Balkon oder in den Garten stellen, achten Sie aber darauf, dass die Temperaturen nicht unter 15 Grad fallen, denn das kann den Pflanzen schaden.
So werden Bromelien gepflegt
Bromelien sind robust und relativ pflegeleicht. Die Erde sollte nur mäßig feucht gehalten werden, der Wurzelballen sollte allerdings auch nicht austrocknen. Hat Ihre Bromelie einen Trichter, dann geben Sie dort immer etwas Wasser hinein – achten Sie auch darauf, dass das Wasser nicht zu kalt ist. Zimmerwarm ist die beste Temperatur. Gerne können Sie Ihren Pflanzen auch etwas Wasser aus der Sprühpistole auf die Blätter sprühen, denn Bromelien mögen eine hohe Luftfeuchtigkeit – deshalb sind sie auch gut für einen Standort im Badezimmer geeignet. Aber bitte nur, wenn diese auch ein Fenster hat und somit ein heller Platz gewährleistet ist. Bromelien, die auf Steinen wachsen, können nicht gegossen werden, hier werden ausschließlich die Blätter benetzt.
Da Bromelien nur spärlich Wurzeln bilden, ist ein Umtopfen in der Regel gar nicht nötig. Wenn sie doch mal aus dem Topf herausschauen, dann geht es ab in einen größeren Topf. Als Erde empfiehlt sich kalkfreie und vor allem durchlässige Bromelienerde. Sie können aber auch ein Pflanzsubstrat aus Torfmoos und Baumrinde wählen. Ansonsten müssen Sie Bromelien wenig pflegen.
So werden Bromelien vermehrt
Sie möchten Bromelien vermehren? Dann brauchen Sie etwas Geduld. Nach der Blüte stirbt die Bromelie, allerdings nicht, ohne für Nachwuchs zu sorgen. Seitlich bilden sich Rosetten, sogenannte Kindel, die man an der Pflanze belassen sollte, bis diese die Hälfte der Größe der Mutterpflanze erreicht haben. Nicht früher, da sich die Jungpflanzen Nährstoffe aus der Mutterpflanze holen. Dann werden sie abgeschnitten und in einen neuen Topf gegeben – schon hat man kleine Bromelien, die man irgendwann wieder zum Blühen bringen kann. Das dauert jedoch gut ein paar Jahre. Bis dahin können Sie das Wachstum anregen, indem Sie ein paar Stücke reifer Äpfel in den Topf legen. Äpfel haben den Inhaltsstoff Ethylen, der Wachstum und Blütenbildung anregt.
Schädlinge und Krankheiten an Bromelien
Auch wenn Bromelien relativ robust sind, sind sie nicht vor Schädlingen und Krankheiten gefeit. Doch gegen die helfen oftmals schon einfache Mittel.
- Braune Blattspitzen: Die Bromelie steht zu warm oder die Luft ist zu trocken. Stellen Sie die Pflanze etwas kühler und befeuchten Sie die Blätter regelmäßig mit einem Bestäuber. Die braunen Stellen können abgeschnitten werden.
- Keine Blüte: Die Bromelie braucht mehr Licht.
- Colletotrichum crassipes: Dabei handelt es sich um eine Pilzkrankheit, bei der der Spross und die Blattscheiden zuerst glasig werden, danach braun. Schließlich werden sie weich und faulen ab. Gegen diese Krankheit gibt es kein Mittel, befallene Pflanzen müssen entsorgt werden. Je feuchter und wärmer Bromelien stehen, umso einfacher kann der Pilz sich verbreiten. Die Herkunft ist ungewiss.
- Läuse: Bromelien werden oftmals von Blattläusen, Schildläusen, Wollläusen und Wurzelläusen befallen. Ist dies der Fall, werden die Blätter schwarz und danach gelb, die Pflanze wächst nicht mehr. Die beste Vorbeugung ist eine hohe Luftfeuchtigkeit. Abhilfe gegen den Lausbefall können folgende Hausmittel sein: Mit Brennnesselsud, verdünntem Essig oder Schwarzem Tee die Pflanzen besprühen oder Knoblauchzehen in die Erde stecken.
- Spinnmilben & Trauermücken: Gerade wenn die Bromelien zu trocken gehalten werden, können diese beiden Schädlinge auftreten. Gegen Spinnmilben helfen Raubmilben, gegen Trauermücken Nemathoden.