Palmen sind in der Regel in warmen Gefilden, etwa in tropischen Regionen der Erde zuhause. Wobei sich die Pflanzen relativ gut anpassen können und es sogar im kühlen Schottland Gegenden gibt, in denen Palmen wunderbar gedeihen. Über die Außenbedingungen muss sich die Bergpalme bei uns keine großen Gedanken machen, denn auch wenn sie aus den Bergen Mexikos und Guatemalas kommt, fühlt sie sich in unseren Zimmern sehr wohl. Was Sie bei der Pflege beachten müssen – wir verraten es Ihnen.
Bergpalme – eine der beliebtesten Zimmerpflanzen
Sie ist besonders pflegeleicht und robust und erfreut uns mit ihren gefiederten Blättern. Das sind wohl die Gründe, warum die Bergpalme zu den beliebtesten Zimmerpflanzen avanciert. Insgesamt gibt es 107 Arten, die bei uns erhältliche ist meist die Chamaedorea elegans oder auch Collinia elegans genannt. Wenn Ihnen der Name „Bella“ unterkommt, dann ist dies eine von mehreren Sorten, die am häufigsten bei uns zu bekommen ist. Je nach Art und Sorte sehen die Bergpalmen auch immer wieder anders aus. Unser Augenmerk legen wir aber auf die Chamaedorea elegans.
Der beste Platz für die Bergpalme
Egal, ob im Wohnzimmer, im Büro oder im Schlafzimmer, die Bergpalme fühlt sich in der ganzen Wohnung wohl. Wichtig ist ein Standort, der hell ist, aber kein direktes Sonnenlicht bietet, denn das verträgt die Pflanze nicht. Wenn Sie eine dunklere Wohnung haben sollten, müssen Sie auf eine Bergpalme nicht verzichten, denn selbst mit einem halbschattigen Standort kommt sie gut zurecht.
Von den Temperaturen her bevorzugt die Bergpalme eine Spanne zwischen 18 und 24 Grad, wobei sie mit niedrigeren Temperaturen besser zurechtkommt, als mit höheren. Allerdings sollten die Wert nicht unter 12 Grad liegen.
Das ideale Substrat für die Bergpalme
Wenn Sie Ihrer Bergpalme etwas Gutes tun möchten, dann achten Sie beim Substrat auf den pH-Wert. Dieser kann leicht sauer, aber auch leicht alkalisch sein, ein Wert zwischen 6 und 8 ist ideal. Als Grundlage können Sie Palmenerde nutzen, aber auch Kräutererde ist möglich. Wenn Sie dagegen mit herkömmlicher Blumenerde arbeiten, dann mischen Sie diese 1:1 mit Sand. So können sich die Wurzeln gut entfalten und die Palme prächtig gedeihen.

Die Pflege der Bergpalme
Der Aufwand an Pflege ist nicht besonders hoch, dennoch sollten Sie einige Punkte beachten, damit es der Bergpalme auch gut geht.
- Gießen: Die Erde sollte immer leicht feucht sein, allerdings ist es wichtig, dass keine Staunässe entsteht, denn dadurch können die Wurzeln Schaden nehmen. Gießen Sie also immer so, dass das Innere des Blumentopfes noch feucht ist, während der obere Teil des Substrats (ca. 2 Zentimeter) bereits trocken ist. Am besten gelingt die Kontrolle mit der Fingerprobe.
Eine weitere Möglichkeit ist es, die Palme etwa einmal in der Woche zu tauchen. Dann ist es zwingend nötig, dass das Wasser gut abtropfen kann, ehe die Pflanze wieder an ihren Platz gestellt wird. - Düngen: Bergpalmen sollten in der Wachstumsphase einmal im Monat mit Dünger versorgt werden. Mit einem Langzeitdünger können Sie die Düngerphasen erweitern. Junge Pflanzen bitte noch nicht düngen, damit sich die Wurzeln richtig entwickeln können. Auch wenn die Bergpalme umgetopft wurde, ist ein Düngen im ersten Jahr noch nicht nötig. Gehen Sie mit dem Dünger sparsam um, meist reicht etwa die Hälfte der Menge, die empfohlen wird. Hier ist weniger mehr!
- Umtopfen: Wenn Sie bemerken, dass die Wurzeln aus dem Topf herauswachsen, wird es höchste Zeit fürs Umtopfen. Pauschal lässt sich nicht sagen, wann es soweit ist, daher sollten Sie immer wieder kontrollieren. Wie oben schon erwähnt, braucht die Pflanze nach dem Umtopfen im ersten Jahr keinen Dünger, da die Nährstoffe aus dem frischen Substrat ausreichend sind.
- Überwintern: Sie können die Bergpalme das ganze Jahr über bei Zimmertemperatur halten, eine spezielle Überwinterung ist nicht nötig. Möchten Sie jedoch, dass die Palme blüht, dann müssen Sie sie im Winter kühler stellen und zwar bei Temperaturen zwischen 12 und 15 Grad. Die kleinen gelben Blüten sind allerdings sehr unscheinbar, sie erscheinen an etwa 20 Zentimeter langen Rispen, an denen sich in der Folge Früchte bilden können. Übrigens: wenn die Blüten duften, dann haben Sie eine weibliche Pflanze zuhause, männliche senden keine Duftstoffe aus.Gegossen wird im Winter ebenfalls, allerdings weniger als im Sommer. Hier ist ebenfalls immer auf die innere Feuchte des Substrats zu achten. Düngen müssen Sie die Bergpalme in der kalten Jahreszeit nicht.
Sonstige Pflegemaßnahmen an der Bergpalme
- Schneiden: Ein Schnitt Ihrer Bergpalme ist nicht nötig. Einzig ältere Blätter, die vertrocknet sind, sollten Sie – schon der Optik wegen – entfernen. Auch braune Blattspitzen können Sie entfernen. Diese braunen Spitzen entstehen übrigens dann, wenn die Pflanze zu trocken steht.
- Vermehren: Es gibt zwei Möglichkeiten der Vermehrung Ihrer Bergpalme. Die erste funktioniert über Samen. Da diese allerdings sehr aufwändig, kompliziert und langwierig ist, lohnt sie sich kaum. Denn Sie brauchen nicht nur eine männliche und eine weibliche Pflanze, sondern müssen diese auch zum Blühen bringen und dann per Hand bestäuben.
Einfacher ist es mit sogenannten Schösslingen. Bei einem Schössling handelt es sich um einen jungen, langen Trieb, der senkrecht wächst und den die Pflanze regelmäßig bildet. Diese Schösslinge werden einfach mit einem scharfen Messer abgetrennt und in einen Topf mit Erde gesteckt. Halten Sie den Schössling immer feucht und erhöhen Sie die Luftfeuchtigkeit, indem Sie eine durchsichtige Folie mit Luftlöchern um die Pflanze wickeln. Wenn neue Blätter austreiben, können Sie die Folie entfernen. - Entstauben: Als Zimmerpflanze ist die Bergpalme Staub ausgesetzt, der sich auf die Blätter legt. Diesen sollten Sie von Zeit zu Zeit entfernen, indem Sie die Bergpalme mit der Brause und lauwarmem Wasser vorsichtig abduschen.
Krankheiten und Schädlinge an der Bergpalme
Krankheiten sind wie bei den meisten Pflanzen oft auf Pflegefehler zurückzuführen.
- Bilden sich an den Blättern braune Spitzen und vertrocknen die gesamten Blätter, bekommt die Bergpalme zu wenig Wasser.
- Sind auf den Blättern rötlich-braune Flecken zu sehen, handelt es sich um Sonnenbrand. Dann steht die Palme in direkter Sonne, was zu vermeiden ist.
- Färben sich die Blätter gelb, ist zu viel Wasser schuld. Meist steht die Pflanze dann in Staunässe und die Wurzeln beginnen zu faulen. Hier sollten Sie das Substrat komplett wechseln.
Schädlinge treten meist im Winter auf, wenn die Heizungsluft für zu niedrige Luftfeuchtigkeit sorgt.
- Spinnmilben bilden feine Gespinste an den Blättern. Aber auch wenn die Blätter rotbraune Punkte zeigen, sind meist Spinnmilben dafür verantwortlich. In diesem Fall sollten Sie die Bergpalme abbrausen und gleichzeitig die Luftfeuchtigkeit erhöhen. Bekämpfen können Sie Spinnmilben mit einem Gemisch aus Rapsöl, Spülmittel und Wasser, mit einem Zwiebelschalensud oder mit Neemöl.
- Sind Wollläuse oder auch Schmierläuse am Werk, dann bemerken Sie dies an klebrigen Blättern, die mit Honigtau versehen sind. In diesem Fall wird die Palme abgeduscht und mit einem Gemisch aus Öl, Spülmittel und Wasser besprüht, bis die Läuse abgestorben sind.
- Umkreisen kleine schwarze Fliegen den Blumentopf, dann handelt es sich um Trauermücken. Die Mücken selbst sind zwar nicht schädlich, dafür aber lästig. Schaden können aber die Larven, die in der Erde leben und sich von Wurzeln ernähren. Da Trauermücken vor allem in feuchten Substraten leben, sollten Sie die Palme idealerweise direkt umtopfen. Eine Schicht aus Sand an der Oberfläche verhindert, dass die Mücken an die Oberfläche geraten und der Bestand dezimiert sich. Gelbsticker helfen nur vorübergehend und bekämpfen nicht die Larven. Auch das Verwenden von hochwertiger Blumenerde oder von Erde, die vor Benutzung im Backofen sterilisiert wird, ist zu empfehlen.