Mit ihrem botanischen Namen Didymochlaena truncatula ist diese Pflanze ein regelrechter Zungenbrecher. Und wüssten wir es nicht besser, könnte es sich dabei auch um eine Krankheit oder eine Medizin handeln. Aber es ist tatsächlich eine Pflanze. Ein Farn, der aus den tropischen Gefilden Südamerikas, Asiens und Afrikas stammt. Dort ist er heimisch, fühlt sich aber auch bei uns als Zimmerpflanze pudelwohl.
Didymochlaena truncatula – das zierliche Jungfernhaar
Der Didymochlaena truncatula ist schon etwas Besonderes. Optisch überzeugt der Farn durch seine zierliche Schlichtheit. Aber auch der Name ist es Wert, einmal genauer hinzusehen. Die Pflanze hat bisher noch keinen offiziellen deutschen Namen erhalten, ihm wurden allerdings einige Synonyme gegeben. Dazu zählen der Doppelhüllenfarn, der Mantelfarn und der Halbmonddoppelfarn. Im Handel ist er aber eher als Didymochlaena truncatula bekannt. Doch auch der englische Name Mahogany Maidenhair ist geläufig. Das bedeutet auf Deutsch so viel wie Mahagoni Jungfernhaar. Nun könnte man annehmen, dass der Farn dank der Namensgebung mit den Frauenhaarfarnen verwandt ist. Dem ist aber nicht so, denn er gehört zur Familie der Wurmfarne.
Von den Wurmfarnen kennen wir weltweit rund 150 Arten und zahlreiche Sorten, die vor allem im viktorianischen Zeitalter Englands gezüchtet wurden, also ab den späten 1830er Jahren bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Damals waren Farne besonders beliebt und man gestaltete damit vor allem Gärten und viele Parkanlagen. Ob der Didymochlaena truncatula damals schon mit dabei war, ist nicht bekannt. Einerseits spricht dagegen, dass er in den Tropen zuhause ist und somit die mitteleuropäischen Temperaturen, vor allem im Winter, nicht gut leiden kann. Andererseits gibt es gerade in Großbritannien viele Gegenden, die vom milden Golfstrom profitieren und in denen selbst Palmen gut überwintern können. Wie auch immer, der Didymochlaena truncatula ist in jedem Fall hervorragend als Zimmerfarn geeignet.
So fühlt sich der Didymochlaena truncatula wohl
Damit es dem Didymochlaena truncatula bei Ihnen gut geht, haben wir hier einige Tipps zur Pflege. Keine Sorge, er ist relativ pflegeleicht und braucht nicht viel Aufmerksamkeit.
- Standort: Farne vertragen in der Regel keine pralle Sonne. Das ist auch bei diesem Wurmfarn der Fall. Während viele Farne mit wenig Licht zurechtkommen, bevorzugt der Didymochlaena truncatula einen Standort, der hell ist. Auch im Halbschatten können Sie ihn halten, aber bitte nicht im dunklen Zimmer. Wenn er etwas Morgen- oder Abendsonne abbekommt, ist das im Übrigen kein Problem.
- Substrat: Hier müssen Sie keine Experimente unternehmen, denn mit herkömmlicher Blumenerde kommt der Farn perfekt zurecht.
- Gießen: Trockenheit mag die Pflanze gar nicht. Daher sollten Sie beim Pflegen darauf achten, dass der Wurzelballen niemals austrocknet. Die Erde sollte immer leicht feucht gehalten werden, es darf aber keine Staunässe entstehen. Gerne können Sie auch die Blätter von Zeit zu Zeit mit Wasser benetzen. Nutzen Sie dann aber unbedingt kalkarmes Wasser, damit sich keine Flecken bilden. Die Wassertemperatur sollte außerdem nicht zu kalt sein, zimmerwarm ist ideal.
- Düngen: Prinzipiell kommt der Didymochlaena truncatula ohne Dünger aus, wenn Sie ihm in der Wachstumsphase zwischen April und September alle vier bis sechs Wochen etwas Flüssigdünger geben, machen Sie nichts falsch.
- Überwintern: Der Farn darf im Sommer gerne auch auf dem Balkon oder im Garten gehalten werden, muss vor dem Winter dann aber nach drinnen. Dort sollte er auf keinen Fall zu warm stehen. Trockene Heizungsluft verträgt er gar nicht. Stellen Sie ihn daher an einen kühleren Ort – gerne auch bei Temperaturen zwischen 10 und 15 Grad. Zur Erhöhung der Luftfeuchtigkeit können Sie ihn regelmäßig mit Wasser bestäuben.
- Umtopfen: Einen größeren Topf braucht der Didymochlaena truncatula nur dann, wenn die Wurzeln durch die Abzugslöcher herauswachsen. Daher immer wieder mal kontrollieren und gegebenenfalls umtopfen.
- Vermehren: Die Vermehrung des Farns kann auf zwei Arten erfolgen. Die Teilung kann zu jeder Zeit erfolgen. Dabei wird die Pflanze aus dem Substrat genommen und der Wurzelballen vorsichtig geteilt. Danach einfach wieder einpflanzen und wie beschrieben pflegen.
Eine zweite Möglichkeit ist die Vermehrung durch Samen. Dies ist allerdings nur bei älteren Farnen möglich, da nur diese Samen ausbilden. Zu erkennen sind die Samen an braunen Punkten auf den Blättern. Diese können vorsichtig entfernt und dann in Anzuchterde gesetzt werden.
Krankheiten und Schädlinge am Didymochlaena truncatula
Krankheiten sind beim Didymochlaena truncatula ausschließlich auf Pflegefehler zurückzuführen. Wird er zu trocken gehalten, vertrocknen auch die Blätter, sie werden gelb und dann braun und kringeln sich ein. Wird der Farn dagegen zu nass gehalten, können diese Symptome ebenfalls auftreten, dann handelt es sich allerdings um Wurzelfäule. In diesem Fall sollte das komplette Substrat samt der fauligen Wurzeln entfernt werden. Setzen Sie den Farn in trockenes Substrat, mit etwas Glück können Sie ihn noch retten.
Schädlinge treten beim Wurmfarn in der Regel nicht auf. Lediglich Schildläuse könnten sich einnisten, nämlich dann, wenn der Farn im Winterquartier zu trocken und zu warm steht. Besprühen Sie ihn regelmäßig mit Wasser. Um die Schildläuse zu bekämpfen, können Sie ein Gemisch aus Seife und Wasser herstellen und damit die Pflanzen benetzen. Weiterhin ist Rapsöl mit Wasser gut, ebenfalls kann Kaffee die Schildläuse abtöten, da das Koffein Gift für die Schädlinge ist.