Gerade in den eigenen vier Wänden suchen viele Pflanzenliebhaber nach Blumen, die einen mit hübschen Blüten üppig verwöhnen. Da der Platz im Zuhause begrenzt ist, wäre zudem eine Pflanze ideal, die auch auf kleinen Regalen oder auf dem Tisch eine gute Figur macht. Beides bringt das Bitterblatt mit, denn die kompakte Pflanze wird gerade einmal 30 Zentimeter groß. Aber sehen wir uns die Schönheit einmal etwas genauer an.
Bitterblatt: Das Blaue Lieschen aus dem Indischen Ozean
Haben Sie schon einmal etwas von Sokotra gehört? Dabei handelt es sich um eine kleine Insel, die im Nordwesten des Indischen Ozeans liegt und ist gerade einmal rund 3.600 Quadratkilometer groß. Das entspricht etwa der Größe des Saarlandes und Berlin zusammen. Und genau von dieser Insel stammt das Bitterblatt.
Das Bitterblatt heißt botanisch Exacum affine und hat unterschiedliche deutsche Bezeichnungen. Aufgrund seines Aussehens wird es auch gerne als Sommerveilchen, Persisches Veilchen oder gar Deutsches Veilchen bezeichnet. Aber auch der Name Blaues Lieschen ist bekannt. Übrigens: Auch wenn die Pflanze Blaues Lieschen genannt wird, können die Blüten in Weiß erscheinen. Die Pflanze gehört zur Familie der Enziangewächse und ist zweijährig.
Hier fühlt sich das Bitterblatt wohl
Als idealen Standort bevorzugt das Bitterblatt einen Platz im Halbschatten. Ein wenige Morgen- oder Abendsonne wird problemlos vertragen, nur die pralle Mittagssonne nicht. Gerne kann man das Blaue Lieschen in warmen Sommermonaten draußen auf Balkon oder Terrasse stellen, dann sollte aber auch hier die pralle Sonne vermieden werden. Außerdem darf Exacum affine nicht im Regen stehen.
Beim Substrat können Sie mit herkömmlicher Erde für Zimmerpflanzen nichts falsch machen. Aber auch in Kakteenerde oder Kräutererde kann das Bitterblatt prima gedeihen.
Die Pflege des Bitterblattes
Bei der Pflege ist das Bitterblatt recht genügsam. Es gibt ein paar wenige Eckpunkte zu beachten, damit die Blume Sie mit zahlreichen Blüten verwöhnt.
- So gießen Sie das Bitterblatt
Nicht zu nass und nicht zu trocken – der Mittelweg ist hier ideal. Bei zu nasser Erde können die zarten Wurzeln faulen, bei zu trockener Erde werden die Blütenknospen sehr schnell abgeworfen. Gießen Sie daher mäßig und achten Sie darauf, dass die Erde leicht feucht ist. Ein Antrocknen der Oberfläche ist noch in Ordnung. - So düngen Sie das Blaue Lieschen
Im ersten Jahr braucht die Pflanze keinen Dünger. Im zweiten Jahr können Sie die Blume unterstützen, indem Sie ihr von Frühsommer bis Frühherbst alle Monate eine Flüssigdüngergabe geben. So wird das Blütenwachstum angeregt und Sie haben lange Freude am Blauen Lieschen. - So vermehren Exacum affine
Die Vermehrung klappt sehr einfach durch Stecklinge. Schneiden Sie dazu einfach einen längeren Trieb ab, entfernen Sie die unteren Blätter und stellen Sie den Steckling in ein Wasserglas. Bereits nach rund einer Woche zeigen sich die ersten Wurzeln. Wenn genug davon zu sehen sind, wird der Steckling einfach in frische Erde gesteckt – schon ist eine neue Pflanze geboren. - Wie Sie das Bitterblatt sonst noch pflegen können
Da das Bitterblatt nur zweijährig ist, ist ein Umtopfen in der Regel nicht nötig. Einzig, wenn sich die Pflanze beim Kauf in einem sehr kleinen Topf befindet, sollten Sie handeln.
Schneiden müssen Sie das Blaue Lieschen nicht. Für ein üppiges Blütenwachstum ist es aber sinnvoll, die verwelkten Blüten regelmäßig zu entfernen. So verwöhnt Sie die Pflanze den ganzen Sommer lang immer wieder mit neuen Blüten.
Das Bitterblatt im Winter
In der Regel müssen Sie bei einer Überwinterung nichts beachten. Sofern Sie das Bitterblatt im Sommer draußen stehen hatten, ist es im Herbst Zeit, es wieder nach drinnen zu holen. Ansonsten können Sie die Pflanze dort stehen lassen, wo sie sonst auch steht. Einzig direkte warme Heizungsluft sollten Sie vermeiden. Eher etwas kühler stellen, bei Temperaturen um die 15 Grad fühlt sich das Blaue Lieschen am wohlsten. Da die Pflanze aber nur zweijährig ist, ist eine Überwinterung nur im ersten Jahr möglich.
Die unterschiedlichen Sorten des Blauen Lieschens
Es gibt mittlerweile zahlreiche Sorten des Bitterblattes. Vom Laub her unterscheiden sich diese nicht, die Blätter sind bei allen Pflanzen herzförmig. Allerdings können sich die Blüten in verschiedenen Farben zeigen. Diese reichen von unterschiedlichen blauen und violetten Tönen bis hin zu Weiß.
Krankheiten und Schädlinge am Bitterblatt
Treten Krankheiten auf, ist dies auf Haltungs- und Pflegefehler zurückzuführen. Werden die Knospen abgeworfen, ist die Erde zu trocken, tritt Grauschimmel auf, ist die Erde zu nass.
Schädlinge sind beim Bitterblatt kaum auszumachen, einzig Blattläuse können gelegentlich auftreten. Diese können Sie zum Beispiel mit verdünnter Milch (Verhältnis Milch-Wasser 2:1), mit Schwarzem Tee oder mit einer Mischung aus Schmierseife und Spiritus bekämpfen. Dazu das jeweilige Hausmittel in eine Sprühflasche geben und damit die Pflanze einsprühen.