Zypergras – ein Hauch von Exotik im Zimmer

Zypergras Nahaufnahme

Zypergräser gibt es weltweit rund 600 Arten. Sie gehören zur Gattung der Sauergrasgewächse und hören auch auf den botanischen Namen Cyperus. Nun könnte man annehmen, dass das Zypergras auch in Zypern beheimatet ist bzw. von der Mittelmeerinsel seinen Namen hat. Dem ist allerdings nicht so, denn der Wortstamm kommt von kyperon, was griechisch ist und so viel heißt wie Wasser- und Wiesenpflanzen.

Das Zypergras ist auf der ganzen Welt zu finden und zwar überwiegend in tropischen und subtropischen Zonen, aber auch in gemäßigten kommt es vor. So sind allein in Europa rund 30 Arten heimisch, wozu unter anderem das Hohe Zypergras, das Braune Zypergras und das Knäuel-Zypergras zählen. Da Zypergräser in der Regel nicht winterhart sind und somit als Zimmerpflanze ihre Bestimmung finden, können Sie sich aber auch tropische Exoten nach Hause holen.

Zypergras – vom Standort bis zum Substrat

Zypergras ist in Sachen Standort relativ leicht zu befriedigen. Geben Sie ihm einen hellen und warmen Ort, schon ist er zufrieden. Direkte Mittagssonne sollten Sie vermeiden, ansonsten können Sie kaum etwas falsch machen. Da die Pflanze mit 60 % eine relativ hohe Luftfeuchtigkeit mag, ist ein Platz direkt neben einer Heizung nicht ideal. Wenn Sie im Sommer Platz auf dem Balkon oder der Terrasse haben, dann können Sie das Zypergras auch gerne nach draußen bringen. Achten Sie hier aber darauf, dass es windgeschützt steht, da zu starker Wind die Halme umknicken könnte.

Zyperngras
© Yorozu Kitamura | Dreamstime.com (#109196494 – Cyperus alternifolius. Useful, interior.) Zyperngras fühlt sich an einem hellen und warmen Standort mit hoher Luftfeuchtigkeit wohl.

Herkömmliche Blumenerde dürfte in aller Regel als Substrat genügen, wenn es mit Humus angereichert ist und Wasser speichern kann, ist es ideal. Eine Haltung in Hydrokultur ist ebenfalls möglich.

Zypergras hat einen hohen Wasserbedarf

Wie heißt es bei den meisten Pflanzen so schön: Darauf achten, dass sich keine Staunässe bildet. Beim Zypergras ist das komplett anders. Die Sumpfpflanze liebt Wasser – und das nicht nur in der warmen Jahreszeit. Sie darf bis zu einem Drittel der Höhe des Pflanzgefäßes im Wasser stehen. Dieses sollte im Idealfall kalkfrei sein. Halten Sie Ihr Zypergras also dauerhaft feucht und gießen Sie regelmäßig, am besten können Sie das mit einem Untersetzer oder einem Übertopf kontrollieren. Wenn dort kein Wasser mehr vorhanden ist, sollten Sie schleunigst gießen. Übrigens nimmt das Zypergras auch über die Blätter Wasser auf. Daher ist es ratsam, sofern die Luftfeuchtigkeit nicht ausreicht, die Blätter mit Wasser zu bestäuben. Damit vermeiden Sie zudem braune Blattspitzen.

Eine Düngung Ihres Zypergrases sollten Sie in der Wachstumsphase von März bis September vornehmen. Geben Sie einmal im Monat einen Flüssigdünger – mehr sollte es nicht sein, da sonst die Gefahr der Überdüngung besteht. Wenn Sie auf das Düngen verzichten, kann das Gras verkümmern.

Zypergras schneiden und umtopfen

Für die weitere Pflege von Zypergras müssen Sie wenig beachten. Schneiden müssen Sie die Pflanze in der Regel nicht. Lediglich abgeknickte oder vertrocknete Halme können Sie aus optischen Gründen entfernen. Da Zypergras relativ schnell wächst, kann es passieren, dass Sie einmal im Jahr umtopfen müssen. Spätestens, wenn am Topfboden Wurzeln zu sehen sind, sollte ein Umzug in einen größeren Blumenkübel stattfinden. Idealer Zeitpunkt für das Umtopfen ist im zeitigen Frühjahr.

Zyperngras
© Michael Meijer | Dreamstime.com (#94792241 – Cyperus papyrus. Garden, field.) Zyperngras lässt sich durch mehrere Möglichkeiten vermehren – so können Sie recht einfach, für sich selbst oder zum Verschenken, für pflanzlichen Nachwuchs sorgen.

Die vier Arten Zypergras zu vermehren

Kaum eine Pflanze, die durch so viele Möglichkeiten vermehrt werden kann, wie das Zypergras. Vier sind es an der Zahl.

  1. Stecklinge
    Schneiden Sie dazu etwas 20 Zentimeter lange Stängel ab. Diese müssen über einen Blattschopf verfügen. Geben Sie den Steckling nun in ein Wasserglas, wobei der Blattschopf komplett im Wasser stehen sollte. Füllen Sie das Wasserglas regelmäßig auf und beobachten Sie, wie sich nach etwas vier Wochen die ersten Wurzeln bilden. Sind genügend Wurzeln vorhanden, geht es ab in den Blumentopf.
  2. Ableger
    Ähnlich wie bei Stecklingen funktioniert die Vermehrung auch beim Ableger. Diese wachsen bei manchen Arten direkt aus der Krone und können dort einfach abgeschnitten werden. Der Ableger wird dann ebenfalls in ein Glas mit Wasser gestellt, wo er nach rund vier Wochen Wurzeln bilden sollte.
  3. Teilung
    Das ist die wohl einfachste Möglichkeit, Zypergras zu vermehren. Heben Sie das Gras aus seinem Topf, entfernen Sie die Erde weitestgehend und ziehen Sie die Pflanze vorsichtig auseinander. Die Teilung kann in zwei oder mehrere Stücke erfolgen. Danach bekommt jede neue Pflanze wieder einen Topf. Teilen können Sie übrigens das ganze Jahr über.
  4. Aussaat
    Wenn Ihr Zypergras Blüten bildet, können Sie daraus Samen gewinnen. Diese werden auf Anzuchterde angedrückt, aber nicht mit Erde bedeckt, denn Zypergräser sind Lichtkeimer. Gut feucht halten und bei Temperaturen zwischen 20 und 25 Grad hell aufstellen. Nach drei bis vier Wochen bilden sich die ersten Keimlinge.

Schädlinge und Krankheiten am Zypergras

Krankheiten treten eigentlich kaum auf. Wie oben schon erwähnt, kann es zu braunen Blattspitzen kommen, was an einer zu niedrigen Luftfeuchtigkeit liegt. Daher sollten Sie das Zypergras regelmäßig mit Wasser besprühen. Blätter mit braunen Spitzen sollten Sie komplett entfernen.

Zyperngras
© Barmalini | Dreamstime.com (#77611326 – Close up view papyrus green plant. Macro, lines.) Damit es nicht zu braunen Blattspitzen kommt, benötigt Zyperngras eine recht hohe Luftfeuchtigkeit.

Bei den Schädlingen gibt es ein paar erwähnenswerte, die immer wieder mal auftreten können:

  • Trauermücken
    Diese treten immer dann auf, wenn die Erde besonders feucht ist. Da dies beim Zypergras der Fall ist, kann ein Befall durchaus häufiger sein. Bekämpfen können Sie mit Nematoden, die in die Erde ausgebracht werden und die Eier der Trauermücke fressen. Alternativ können Sie auf die Erde auch eine Schicht Sand geben, sodass die Trauermücken nicht mehr an die Oberfläche gelangen und sterben.
  • Schildläuse
    Ist vor allem im Winter die Luft zu trocken, können Schildläuse auftreten. Zur Vorbeugung die Blätter regelmäßig mit Wasser bestäuben. Bei einem Befall können ein Brennnessel-Sud (auf 5 Liter Wasser 500 Gramm Brennnesseln) oder eine Mischung aus Kernseife und Spiritus (auf 1 Liter Wasser je 15 ml Kernseife und Spiritus) helfen.
  • Spinnmilben
    Auch hier liegt ein Befall meist an der zu niedrigen Luftfeuchtigkeit. Ein geringer Befall kann eventuell durch Abduschen des Zypergrases in den Griff bekommen werden. Alternativ können Sie die Pflanze mit Neemöl oder Rapsöl einsprühen, auch natürliche Feinde wie Raubmilben sind möglich.
  • Thripse
    Wenn sich die Blätter kräuseln, können Thripse dafür verantwortlich sein. Zur Bekämpfung können Sie es mit einer Mischung aus Olivenöl und Spülmittel (auf 2 Liter Wasser kommen ein paar Spritzer Spülmittel und etwa 4 Esslöffel Olivenöl), mit Neemöl oder mit einem Knoblauch-Brennnessel-Sud (auf 2 Liter Wasser 500 Gramm Brennnesseln und 150 gepressten Knoblauch) versuchen.

Die bekanntesten Arten des Zypergrases

Wie schon erwähnt gibt es rund 600 Arten, davon gibt es ein paar wenige, die am weitesten verbreitet und somit auch im Handel erhältlich sind. Dazu zählen unter anderem Cyperus alternifolius (wird bis zu 1 Meter hoch), Cyperus papyrus (3 Meter hoch und bis zu 2 Meter im Durchmesser), Cyperus haspan (Zwergpapyrus mit einer Höhe von bis zu 80 Zentimetern) und Cyperus albostriatus (90 Zentimeter mit roter Blattscheide).