Trinken Sie gerne Kaffee? Wir wäre es dann, sich einen Kaffeebaum nach Hause zu holen? Um Ihren eigenen Kaffee zu gewinnen, müssen Sie dann nur noch die Früchte ernten und selbst rösten. Das ist gar nicht so schwer und klappt sowohl in der Pfanne, wie auch im Backofen. Ob Ihr Kaffeebaum allerdings überhaupt so viele Früchte hervorbringt, damit sich die Kaffeeherstellung lohnt, darf bezweifelt werden. Konzentrieren wir uns also lieber darauf, wie Sie einen Kaffeebaum zuhause halten können. Mit der richtigen Pflege wird diese exotische Schönheit in jedem Fall ein echter Hingucker.
Die Heimat des Kaffeebaums, der botanisch Caffea genannt wird, ist der Osten Afrikas. Angebaut wird er heutzutage aber auch in vielen andern tropischen Ländern, wie etwa in Brasilien, in Indien oder in Indonesien. Aufgrund seiner Herkunft stellt der Kaffeebaum als Zimmerpflanze relativ hohe Ansprüche. Aber schauen wir mal etwas genauer hin.
Kaffeebaum – so fühlt er sich wohl
Der Kaffeebaum, der als Zimmerpflanze eine Höhe von rund 1,5 Metern erreicht, bevorzugt einen halbschattigen Standort. Sofern er im Wintergarten gehalten wird, darf er auch gerne unter größere Gehölze gestellt werden. Sofern im Sommer die Temperaturen über 20 Grad liegen, können Sie Ihren Kaffeebaum auch auf die Terrasse oder den Balkon stellen, allerdings dann in geschützter Lage.
An den Boden stellt der Kaffeebaum vor allem den Anspruch, dass er saure Pflanzenerde mag. Der pH-Wert sollte bei 5,5 bis 6,5 liegen. Rhododendronerde eignet sich hier sehr gut. Aber auch Kräuter- und Gartenerde können Sie verwenden. Mischen Sie zu dieser Erde Tongranulat, Blähton, Lavagranulat, Sand oder Kies, damit die Erde durchlässig wird. Sofern Sie eine Kaffeepflanze ziehen möchten, empfiehlt sich eine Mischung aus Torf und Sand für bestes Wachstum.
Kaffeebaum gießen und düngen
Beim Thema Gießen hat der Kaffeebaum ebenfalls ganz besondere Ansprüche. So sollte die Erde von März bis November immer konstant feucht gehalten werden. Geben Sie in den Untersetzer Kieselsteine und lassen Sie überschüssiges Wasser darin stehen, so entsteht ein feucht-warmes Mikroklima. Wenn die Oberfläche des Substrat beginnt, anzutrocknen, wird wieder gegossen. Von Dezember bis Februar braucht der Kaffeebaum weniger Wasser, allerdings darf das Substrat nie austrocknen. Gießen Sie immer mit entkalktem Leitungswasser oder mit Regenwasser. Kalk verträgt der Kaffeebaum nicht, da dieser die Erde entsäuert.
Beim Düngen wird der Kaffeebaum von März bis September alle zwei Wochen mit einem organischen Dünger versorgt. Das ist wichtig, damit das Substrat nicht versalzt. Zwar legt der Kaffeebaum keine Winterruhe ein, von September bis Februar können Sie auf das Düngen wegen der niedrigeren Temperaturen und der geringeren Lichtverhältnisse verzichten.
Kaffeebaum – die weitere Pflege
Einmal im Jahr sollten Sie Ihrem Kaffeebaum einen Schnitt gönnen. Wenn Sie nur die Spitzen schneiden, wird er buschiger, wenn kahle Äste zu sehen sind, schneiden Sie kräftiger zurück. Ansonsten sollte er immer so ausgeschnitten werden, dass alle Stellen ausreichend Licht erhalten. Geschnitten wird idealerweise im Frühjahr und zwar vor dem neuen Austrieb.
Die Blütezeit eines Kaffeebaums erstreckt sich über mehrere Monate und dauert meist von Mai bis August. Es bilden sich kleine weiße, filigrane Blüten, die einen tollen Kontrast zu den dunkelgrünen Blättern bieten. Übrigens blüht ein Kaffeebaum erst ab dem dritten Lebensjahr. Damit sich nach der Blüte auch die Früchte, die Kaffeekirschen genannt werden, bilden können, muss eine Bestäubung stattfinden. Einzig bei der Sorte Arabica ist dies nicht nötig. Die Früchte sind zuerst grün, werden dann rot und fallen, wenn sie reif sind, ab. Daraus können dann in der Folge die Kaffeebohnen geröstet werden.
Kaffeebaum umtopfen und vermehren
Einen Kaffeebaum umtopfen sollten sie – bei normalem Wachstum – alle zwei bis drei Jahre. Spätestens aber dann, wenn die Erde das Gießwasser nicht mehr richtig aufnehmen kann. Weiter Merkmale sind Wurzeln, die aus dem Topf gucken, braune Blätter und der Befall mit Trauermücken in der Erde. Im letzteren Fall sollte das Substrat komplett gewechselt werden, da die Trauermücken sonst einfach mit umziehen.
Bei der Vermehrung können Sie einen neuen Kaffeebaum aus Samen und durch Stecklinge ziehen. Samen gibt es im Handel zu kaufen, sofern Ihre Pflanze Früchte trägt, können Sie die Samen selbst gewinnen. Dazu müssen diese allerdings von allen organischen Rückständen befreit werden, sprich: Das Fruchtfleisch muss entfernt und der Samen gründlich gereinigt werden. Damit das Vermehren mit Samen auch klappt, brauchen Sie eine hohe Luftfeuchtigkeit und mindestens und permanent eine Temperatur von 23 Grad. Die Keimzeit beträgt bis zu zehn Wochen, die Jungpflanze darf keine direkte Sonne bekommen. Halten Sie die Erde konstant feucht. Wenn die Jungpflanze eine Größe von rund fünf Zentimetern erreicht hat, können Sie sie in einen größeren Topf pflanzen.
Bei der Vermehrung durch Stecklinge werden diese im Frühjahr geschnitten. Wichtig ist, dass zwei bis drei Blattpaare vorhanden sind. Geben Sie den Steckling, der eine Länge von rund fünf bis acht Zentimetern haben sollte, nun in Anzuchterde. Regelmäßig gießen, hell stellen ohne direkte Sonneneinstrahlung und eine Temperatur von 24 bis 28 Grad und viel Geduld müssen Sie mitbringen, dann zeigen sich nach zwei bis drei Monaten die ersten Wurzeln. Wenn sich die ersten neuen Blätter bilden, kann die Jungpflanze in einen größeren Topf umziehen.
Kaffeebaum – Krankheiten und Schädlinge
Treten an Ihrer Kaffeepflanze Krankheiten und Schädlinge auf, ist dies in der Regel auf falsche Pflege zurückzuführen. Gerade im Winter, bei zu trockener Luft oder bei direkter Sonneneinstrahlung kann es zu Problemen kommen. Krankheiten sind beim Kaffeebaum als Zimmerpflanze nicht bekannt, dafür aber Schädlinge:
- Schildläuse treten vor allem dann auf, wenn die Luftfeuchtigkeit zu niedrig ist. Bekämpfen können Sie diese Läuse mit Nikotin, das Sie aus fünf zerbröselten Zigaretten gewinnen. Geben Sie diese in ein Liter kochendes Wasser und lassen Sie dieses zwei Tage lang ziehen. Besprühen und gießen Sie die Pflanze mit diesem Sud.
- Finden Sie Schmierläuse/Wollläuse auf Ihrem Kaffeebaum, dann stellen Sie diesen sofort separat, hell und etwas kühler (rund 15 Grad). Eine Mixtur aus 1 Liter Wasser, 15 ml Kernseife und 15 ml Spiritus hilft gegen diese Sauger. Besprühen Sie damit Ihre Pflanze alle zwei Tage.
- Spinnmilben treten ebenfalls bei zu niedriger Luftfeuchtigkeit auf. Die Blätter bekommen Löcher und fallen ab. Duschen Sie bei einem Befall die Pflanze gründlich ab, wickeln Sie diese in einen durchsichtigen Plastikbeutel (vergessen Sie nicht, Atmungslöcher einzustechen) und stellen Sie sie hell. Die hohe Luftfeuchtigkeit macht den Spinnmilben den Garaus.
- Trauermücken mögen es feucht. Wenn die Erde zu nass ist, entwickeln sie sich prächtig. In diesem Fall können Gelbsticker helfen, auch der Einsatz von Nematoden hilft. Alternativ die Pflanze umtopfen und die alten Erde komplett entfernen.