Zimmercalla – beeindruckende Kübelpflanzen

Weiße Zimmercalla

Ursprünglich kommt die Zimmercalla aus Afrika, ist aber schon seit längerem bei uns zu einer sehr beliebten Zimmerpflanze geworden, die vorzugsweise in großen Blumentöpfen oder gar Blumenkübeln ihren Platz findet. Auch als Schnittblume ist sie in Blumenläden zu finden.

Der botanische Name der Zimmercalla lautet Zantedeschia aethiopica. Weitere Namen sind Callalilie oder Arumlilie, wobei dieser Name irreführend ist, denn mit Lilien hat die Calla rein gar nichts zu tun. Sie gehört zu den Aronstabgewächsen und kommt vor allem in Südafrika, Eswatini (früher Swasiland), Lesotho, Angola, Kenia, Malawie, Nigeria, Sambia und Simbabwe vor. Von der Zantedeschia gibt es nur acht Arten weltweit, vier davon werden als Calla bezeichnet. Der Name stammt aus dem Griechischen und bedeutet so viel wie „Schönheit“.

Die Zimmercalla in der Wohnung

Wer sich eine Zimmer-Calla nach Hause holen möchte, braucht schon ein klein wenig Platz. Auf dem Fensterbrett wird sie diesen wohl kaum finden, denn im Schnitt wird die Calla bis zu 80 Zentimeter hoch, kann aber auch deutlich größer werden. Von Vorteil ist, dass die Blätter kräftig sind und nach oben wachsen, die Zimmercalla braucht also wenig Platz in die Breite.

Hier fühlt sich die Zimmercalla wohl

Ob in Hydrokultur, in humusreicher Pflanzerde oder in einem Gemisch aus Erde und Sand, in all diesen Substraten gedeiht die Zimmercalla prächtig. Als Standort wählen Sie einen hellen Ort, der sonnig bis halbschattig sein darf. Im Sommer sollte die Zantedeschia bei Temperaturen um die 20 Grad gehalten werden, wobei auch Werte um 25 Grad kein Problem sind. Gerne können Sie die Calla auch auf Ihren Balkon oder die Terrasse stellen, dann aber bitte geschützt vor Wind, Regen und direkter Sonneneinstrahlung. Kalte Temperaturen mag sie nicht, im Zweifel also lieber wieder nach drinnen bringen. Im Winter steht die Calla dann idealweise nicht im beheizten Wohnzimmer, sondern kühl und hell bei Temperaturen zwischen 10 und 15 Grad.

Violette Zimmercalla
© John Anderson | Dreamstime.com (#44818555 – Zantedeschia aethiopica, calla lily) Damit sich die Zimmercalla bei Ihnen rundum wohlfühlt, können Sie von Zeit zu Zeit die Blätter Pflanze mit kalkarmem Wasser besprühen.

Die Pflege der Zimmercalla

Eine Zimmercalla zu pflegen ist keine Philosophie, dennoch gilt es, einiges zu beachten, damit die Pflanze auch bei Ihnen Zuhause gut gedeiht und Sie mit reichlich Blüten verwöhnt.

  • Zimmercalla gießen
    Gegossen wird die Zimmercalla während der Vegetationsperiode reichlich. Sorgen Sie für einen Ablauf, denn Staunässe sollte nicht sein, und geben Sie am besten einen Untersetzer unter den Topf. In der Ruhephase wird die Pflanze dagegen nur mäßig gegossen und sogar teilweise trocken gehalten, wobei die Erde nie komplett austrocknen sollte. Da der Ursprung der Calla auf der Südhalbkugel liegt, ist die eigentliche Vegetationszeit zwischen August und April zu finden. Von Januar bis April blüht sie, ab Mai befindet sie sich für zwei bis drei Monate in Ruhe. Diese Monate verschieben sich bei uns natürlich ein wenig, weswegen Sie die Zimmercalla wie alle anderen Pflanzen behandeln sollten. Wenn Sie während der Vegetationsperiode die Blätter der Pflanze mit kalkarmem Wasser besprühen, können Sie dadurch die Luftfeuchtigkeit erhöhen, was die Calla sehr gerne hat.
  • Zimmercalla düngen
    Damit es der Zantedeschia gut geht, braucht sie ab dem Frühling alle zwei Wochen eine Düngergabe. Hierbei genügt ein herkömmlicher Blumendünger vollkommen aus. Nur wenn Sie der Calla auch regelmäßig Dünger geben, wird sie blühen, ansonsten produziert sie ausschließlich grüne Blätter. In der Ruhephase wird nicht gedüngt.
  • Zimmercalla schneiden
    Geschnitten werden Zimmercallas nicht. Lediglich wenn Blätter oder Blüten welk geworden sind, können diese entfernt werden. Schneiden Sie bitte keine grünen Blätter ab, denn diese werden für die Nährstoffversorgung der Pflanze benötigt.

So wird die Zimmercalla vermehrt, umgetopft und überwintert

Das Vermehren und Umtopfen können Sie bei der Zimmercalla in einem Aufwasch erledigen. Umgetopft wird nur dann, wenn der Platz im bisherigen Gefäß nicht mehr ausreicht. Dabei ist zu beachten, dass Sie die Knollen von sämtlicher alter Erde befreien sollten und die neuen Pflanzgefäße sauber sind. So vermeiden Sie, dass Pilze oder Bakterien zu Krankheiten führen.

Wenn Sie gleichzeitig vermehren möchten, wird die Knolle mit einem scharfen, desinfizierten Messer geteilt. Achten Sie darauf, dass die geteilten Rhizome über Wurzeln und Knospen verfügen. Nun kommen die Knollen einige Zentimeter tief in die Erde, der obere Teil sollte herausschauen. Gegossen wird mäßig, bis die ersten neuen Triebe zu sehen sind. Dann erhöhen Sie die Wassergaben.

Eine weitere Möglichkeit der Vermehrung ist die Aussaat. Dazu werden die Samen nach der Blüte gesammelt und in Anzuchterde gegeben. Mit einer Folie, regelmäßigem Gießen und Temperaturen von mindestens 18 Grad dauert es nun rund sechs Wochen, bis die Keimlinge zu sehen sind. Die Vermehrung über Samen gelingt in der Regel immer, allerdings kann es mehrere Jahre dauern, bis die Zimmercalla das erste Mal blüht.

Zum Überwintern wird die Zimmercalla, wie oben erwähnt, bei Temperaturen zwischen 10 und 15 Grad gelagert. Der Standort sollte hell sein, gegossen wird wenig.

Weiße Zimmercalla
© Endycz | Dreamstime.com (#96186042 – Zantedeschia aethiopica, Calla lily) Inzwischen bekommen Sie die Zimmercalla nicht nur mit weißen Blüttenhüllblättern.

Die Blüte der Zimmercalla

Markant an der Zimmercalla sind ihre hellen Blütenhüllblätter, die im Ursprung reinweiß sind und in der Mitte einen gelblichen Kolben besitzen. An diesem Kolben sitzen die eigentlichen Blüten, es ist also eigentlich falsch, die weißen Blätter als Blüte zu bezeichnen. Da es mittlerweile viele Züchtungen gibt, variieren die Farben des Blütenhüllblattes von unterschiedlichen Weißtönen über Gelb, Orange, Pink, Rot und Violett bis hin zu Schwarz.

Die Blütezeit reicht von Januar bis April, das heißt, wenn viele andere Blumen ruhen, läuft die Calla zur Höchstform auf. Wenn die Blüte vergangen ist, können die Stiele abgeschnitten werden. Wie schon erwähnt, können Sie nach der Blüte Samen sammeln, um die Zimmercalla zu vermehren.

Achtung: Die Zimmercalla ist giftig

Der Pflanzensaft der Zimmercalla ist weiß und befindet sich in allen Pflanzteilen. Die Giftigkeit ist zwar nur gering, kann aber bei Menschen oder Tieren dennoch Vergiftungserscheinungen hervorrufen. Tragen Sie bei der Arbeit mit der Zimmercalla daher vorsichtshalber immer Handschuhe. Sind kleine Kinder oder Tiere im Haus, stellen Sie die Pflanze so auf, dass sie nicht erreicht werden kann, alternativ verzichten Sie auf die Zantedeschia.

Symptome bei der Aufnahme des Pflanzensaftes können Erbrechen, Husten, Durchfall, Schüttelfrost und Fieber sein. Vor allem die Schleimhäute werden vom Gift angegriffen und können anschwellen oder Blasen bilden. Bei Hautkontakt kann es zu Reizungen und Ausschlägen kommen. Sowohl beim Menschen, wie auch bei Tieren ist das Gift der Zimmercalla selten tödlich, dennoch sollten Sie immer Vorsicht walten lassen.

Krankheiten und Schädlinge der Zimmercalla

Eine Zimmercalla ist vor allem für anfällig für Krankheiten, die durch Pilze oder Bakterien verursacht werden. Aus diesem Grund sollten Sie aufpassen, dass die Pflanze bei der Pflege nicht verletzt wird. Auch Pflegefehler können ursächlich sein. Folgende Krankheiten und Schädlinge können auftreten:

  • Blattläuse: Wo kommen sie nicht vor? Natürlich auch hin und wieder an der Zimmercalla. Kontrollieren Sie daher regelmäßig und sollten Sie Blattläuse feststellen, können Sie diese in einem ersten Schritt mit einem sanften Wasserstrahl unter der Dusche entfernen. Alternativ gibt es zahlreiche Hausmittel, durch die Blattläuse bekämpft werden können, wie etwa einer Schmierseifenlösung, Brennnesselbrühe, Ackerschachtelhalmjauche, Knoblauch- oder Zwiebeltee oder einer Mischung aus Wasser und Milch.
  • Spinnmilben: Sind die Luftfeuchtigkeit zu niedrig und die Temperaturen zu hoch, treten nicht selten Spinnmilben auf, die vor allem an den Blattunterseiten durch ihre weißen Gespinste auffallen. Um diese Schädlinge zu vermeiden, besprühen Sie die Blätter der Calla regelmäßig mit Wasser. Bekämpfen können Sie Spinnmilben beispielsweise mit einer Mischung aus Rapsöl und Spülmittel oder mit Spiritus und Seife.
  • Schildläuse: Da Schildläuse Honigtau produzieren, fällt ein Befall meist erst dann auf, wenn die Blätter klebrig sind und glänzen. Weiterhin können kleine Knoten an den Blattunterseiten zu finden sein. Die Schädlinge können bei einem leichten Befall abgewischt werden. Als Hausmittel können Sie eine Wasser-Spiritus-Lösung, eine Spülmittel-Essig-Lösung oder Knoblauchzehen einsetzen.
  • Wurzelfäule: Kommt dann vor, wenn das Substrat der Zimmercalla zu feucht gehalten wird oder Staunässe entsteht. Auch die Benutzung von falscher Erde kann dafür ursächlich sein. Stellen Sie Wurzefäule fest, sollten Sie die Calla umtopfen und erst einmal wenig bis gar nicht gießen.