Pfeilblätter – einzigartige Blattschönheiten

Pfeilblätter

Zimmerpflanzen müssen nicht immer toll blühen, um zu gefallen. Auch der Blattschmuck ist bei so mancher Pflanze ein einzigartiges Highlight. Darunter fallen zum Beispiel die Pfeilblätter, die wir uns etwas näher betrachten wollen. Pfeilblätter gehören zu den Aronstabgewächsen und werden auch als Elefantenohr bezeichnet. Dieser interessante Name wurde aufgrund der Blattgröße gewählt. Wenn Ihnen einmal die Bezeichnung Alocasia unterkommt, dann handelt es sich dabei um den lateinischen bzw. den wissenschaftlichen Namen. Von den Pfeilblättern gibt es ganz unterschiedliche Arten – insgesamt rund 80 – zu denen wir später noch kommen werden. Die Haltung der Pflanzen ist dabei bei den verschiedenen Arten sehr ähnlich. Übrigens: Bekannte Verwandte der Pfeilblätter sind Efeutute, Dieffenbachie und Philodendron.

Pfeilblätter – aus den Tropen ins Wohnzimmer

In der Natur kommen Pfeilblätter ausschließlich in den tropischen und subtropischen Gebieten Asiens, Malesiens und dem östlichen Australien vor. Einzelne Arten sind dabei oftmals nur in einem Land verbreitet. Alocasia sanderiana, das Sanders Pfeilblatt, ist beispielsweise ausschließlich auf den Philippinen beheimatet. Alocasia cuprea, das Metallische Pfeilblatt, stammt aus Sabah, einem Bundesstaat auf Malaysia, Alocasia micholitziana, das Elefantenohr-Pfeilblatt, ist nur auf der philippinischen Insel Luzon zu finden.

Die wohl bekannteste Art, das Riesenblättrige Pfeilblatt oder auch Alocasia macrorrhizos, kommt ursprünglich aus mehreren Ländern des tropischen Asiens, Alocasia longiloba, das Lange Pfeilblatt stammt unter anderem aus Indonesien, Kambodscha, Singapur und Thailand, Alocasia cucullata, das Kupfer-Pfeilblatt, ist zum Beispiel auf Sri Lanka, in Vietnam und in verschiedenen Provinzen Chinas zuhause.

Pfeilblatt (Alocasia)
© Logomimi | Dreamstime.com (#208992678 – Top view of alocasia black velvet leaves elephant ear alocasia reginula black plant) Besonders ansehnlich sind die Blätter der Pfeilblätter, deren Größe sortenabhängig variieren kann.

Pfeilblätter für Zuhause

Pfeilblätter zeichnen sich vor allem durch ihre Blätter aus. Diese können bis zu 30 Zentimeter lang und über 10 Zentimeter breit werden. Die Größe der jeweiligen Pflanze variiert und liegt meist zwischen 50 und 120 Zentimetern. Sie sind sowohl für breite Fensterbretter geeignet, wie auch für Kübel, die auf dem Boden stehen. Blühen werden Alokasien in der Regel nur in der freien Natur, Blüte und folglich auch Früchte werden Sie deshalb zuhause in der Regel nicht sehen. Je nach Art der Pflanze sind auch die Blätter farblich unterschiedlich beschaffen. So sind verschiedene Grüntöne ebenso zu finden, wie purpurne und violette. Besonders auffällig ist bei manchen Arten die auffällige helle oder auch dunkle Maserung.

Pfeilblätter: Substrat und Standort

Pfeilblätter mögen eine leicht saure, lockere Erde. Ideal wäre es, wenn Sie diese selbst mischen würden. So können Sie Blumen- oder Pflanzenerde mit etwas Lauberde und Torfersatzstoffen wie Tongranulat oder Perlit mischen. Damit die Erde einen leicht säuerlichen Gehalt bekommt, können Sie etwas Essig ins Gießwasser geben, Kaffeesatz in die Erde einarbeiten oder sauer eingestellten Kompost verwenden. Natürlich tut es auch ein im Handel erhältlicher Spezialdünger.

Als Standort bevorzugen Alokasien Wärme. Die Temperatur sollte nicht unter 22 Grad liegen. Ideal ist dabei ein heller Standort ohne direkte Sonne, am besten in einem beheizten Gewächshaus, alternativ im Wintergarten. Aber auch an einem hellen Fensterbrett fühlt sich das Pfeilblatt wohl. Wenn dann noch eine hohe Luftfeuchte herrscht, haben Sie alles richtig gemacht. Tipp für warme Sommer: Das Pfeilblatt kann durchaus auf Balkon oder Terrasse gestellt werden, dann aber windgeschützt und nicht in der prallen Sonne.

Pfeilblätter – alles rund ums Pflegen

Man könnte meinen, dass gerade solche anspruchsvollen Tropenpflanzen sehr viel Pflege brauchen. Dem ist aber gar nicht so. Gießen sollten Sie regelmäßig, ohne dass Staunässe entsteht. Gerade in der warmen Jahreszeit und dann, wenn die Größe der Blätter entsprechend ist, sollten Sie kräftig gießen. Daher ist es auch immer sinnvoll, die Feuchtigkeit der Erde zu kontrollieren. Gegossen wird dann, wenn die oberste Schicht trocken ist. Das Gießwasser sollte zimmerwarm und weich sein, das heißt, kalkarm. Um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen, können Sie zusätzlich die Blätter mit Wasser besprühen.

Beim Düngen möchte das Pfeilblatt von April bis Oktober, also in der Hauptwachstumszeit, mindestens einmal im Monat, eine Düngergabe.

Pfeilblatt-Blüte
© cane Anhand der Blüte (Kelchblatt mit herauswachsendem Kolben) lässt sich erkennen, dass es sich beim den Pfeilblättern um Aronstabgewächse handelt.

Pfeilblätter schneiden, umtopfen, vermehren, überwintern

Schneiden müssen Sie Ihre Pfeilblätter in der Regel nicht. Sollte ein Blatt abgestorben sein, können Sie dieses bodennah sauber abschneiden. Auf die Schnittstelle sollten Sie dann etwas Holzkohlepulver geben, so vermeiden Sie, dass sich Krankheitserreger einnisten. Braune Blätter können immer wieder mal entstehen und sind völlig natürlich. Sofern sich mehrere Blätter gleichzeitig braun verfärben, sollten Sie kontrollieren, ob sich Staunässe gebildet hat, denn dies könnte eine Ursache dafür sein. In diesem Fall wird das Pfeilblatt aus dem Topf genommen, die nasse Erde entsorgt, Wurzeln kontrolliert und faule entfernt und anschließend die Pflanze in neue Erde eingetopft.

Ein Umtopfen ist nur dann nötig, wenn der Blumenkübel zu klein wird. In der Regel ist dies alle zwei Jahre der Fall. Kontrollieren Sie daher immer das Wurzelwachstum. Möchten Sie mehr aus Ihrem Pfeilblatt machen, können Sie sie einfach vermehren. Dies geschieht, indem Sie die Rhizome teilen, was idealerweise beim Umtopfen erledigt werden kann. Beim Überwintern muss die Alokasie nicht in ein Winterquartier umziehen, sondern kann an Ort und Stelle verbleiben. Wichtig ist, dass die Temperatur nicht unter 18 Grad fällt und dass Sie – auch wenn es im Winter weniger ist – trotzdem regelmäßig gießen.

Krankheiten und Schädlinge an Pfeilblättern

Krankheiten sind beim Pfeilblatt meist auf Pflegefehler zurückzuführen:

  • Ist die Pflanze zu nass, können Wurzeln faulen – hier sollten Sie umtopfen.
  • Steht die Pflanze zu dunkel, können sich die Blätter verfärben. Stellen Sie das Pfeilblatt an einen hellen Standort und schneiden Sie die Verfärbungen vorsichtig ab.
  • Steht das Pfeilblatt zu kühl, beginnen die Wurzeln zu faulen. Achten Sie immer auf eine ausreichende Temperatur.

Bei den Schädlingen tun sich vor allem diverse Läuse wie Blattläuse, Schildläuse oder Wollläuse hervor, aber auch Spinnmilben können das Pfeilblatt – besonders im Winter – befallen. Kontrollieren Sie daher die Pflanzen regelmäßig. Bei einem Befall können Sie als erste Maßnahme die Pflanze abduschen oder die Blätter abwischen. Gegen die Schädlinge hilft es, wenn Sie die Blätter mit Paraffinöl oder Neemöl einsprühen, alternativ tut es auch eine Mischung aus Wasser und Spülmittel bzw. Schmierseife. Natürliche Fressfeinde wie Marienkäfer, Schlupfwespen oder Florfliegen können Sie natürlich ebenfalls einsetzen.

Tipp zum Schluss: Pfeilblätter sind leicht giftig und können bei empfindlichen Menschen durch den Milchsaft, der in allen Pflanzenteilen vorhanden ist, Hautreizungen verursachen. Tragen Sie bei der Berührung der Pflanze am besten immer Handschuhe, um vorzubeugen. Zudem sollte die Alokasie nicht in Reichweite von Kindern oder Haustieren stehen. Mögliche Vergiftungserscheinungen sind Magen-, Darmprobleme, Krämpfe und im schlimmsten Fall, Kreislaufversagen.