Die Fetthenne kennen wir meist aus dem Garten oder auch vom Balkon. Sie bildet hohe und besonders üppige Blütenstände, zieht viele Bienen und Hummeln an und bietet bis in den Herbst hinein einen tollen Blütenteppich. Doch die Fette Henne als Zimmerpflanze ist vielen kaum bekannt. Kein Wunder, denn die Große Fetthenne, die bei uns die Gärten ziert, ist eher eine Staude für draußen. Moment … aber steht nicht in der Überschrift, dass die Fetthenne ein toller Zimmerschmuck ist? Ja, denn es gibt nicht nur eine Fetthenne!
Fetthennen – über 400 Arten
Der Name Fette Henne ist ja nicht besonders schmeichelhaft. Es sind auch immer wieder verschiedene Erklärungen zu finden, woher dieser Name eigentlich kommt. Darüber wollen wir nicht spekulieren, sondern Ihnen lieber sagen, dass die Fetthenne für das Freiland eine große Verwandtschaft aufweisen kann. Es gibt weltweit nahezu 420 Arten von Sedum – so der botanische Name. Fetthenne hat sich im Laufe der Zeit eingebürgert und wird mittlerweile für alle Sedum-Arten genutzt.
Fetthennen gehören zur Familie der Dickblattgewächse. Sie können lange Trockenzeiten aufgrund der Speicherung von Wasser in Ihren Blättern problemlos überstehen. Ein alternativer Name ist übrigens Mauerpfeffer. Während die Große Fetthenne im Garten eigentlich sich selbst überlassen werden kann und kaum Pflege benötigt, sieht das bei der Fetthenne als Zimmerpflanze anders aus.
Fetthenne als Zimmerpflanze – die besten Arten
Fette Hennen für drinnen können Wuchshöhen zwischen 10 und 100 Zentimetern erreichen. Das Laub ist meist grün, kann aber auch ins Gelbliche, ins Rote und sogar ins Blau-Graue gehen. Auch die Wuchsformen sind unterschiedlich und reichen von aufrecht über buschig bis zu flach und hängend. Hier eine kleine Aufstellung von geeigneten Fetthennen als Zimmerpflanzen:
- Sedum adolphi (Gold-Sedum)
Wuchshöhe: 15 bis 20 cm, Blütenfarbe: Weiß - Sedum bellum (Südamerikanische Fetthenne)
Wuchshöhe: 15 cm, Blütenfarbe: Weiß - Sedum lineare (Teppichsedum)
Wuchshöhe: 20 bis 50 cm, Blütenfarbe: Gelb - Sedum pachyphyllum
Wuchshöhe: bis 30 cm, Blütenfarbe: Gelb - Sedum palmeri (Palmer´s Sedum)
Wuchshöhe: 15 bis 25 cm, Blütenfarbe: Gelb - Sedum rubrotinctum
Wuchshöhe: bis 20 cm, Blütenfarbe: Rot - Sedum treleasei
Wuchshöhe: 15 bis 20 cm, Blütenfarbe: Gelb
Die Pflege von Fetthennen
Was wünschen wir uns? Zimmerpflanzen, die kaum Pflege benötigen und trotzdem toll aussehen und schön blühen. Glückwunsch, mit den Fetthennen haben Sie ideale Pflanzen gefunden, die Sie kaum pflegen müssen. Aber sehen wir uns das mal etwas genauer an:
- Standort: Die Fette Henne mag Sonne. Daher dürfen Sie sie gerne an ein sonniges Fenster stellen. Aber auch im Halbschatten gedeiht sie prächtig – Hauptsache sie steht hell.
- Substrat: Gewöhnliche Blumenerde reicht vollkommen aus, gerne können Sie auch Sukkulentenerde nutzen.
- Gießen: Wie schon erwähnt speichern Fetthennen Wasser sehr gut und kommen so auch über längere Trockenperioden problemlos hinweg. Beim Gießen darauf achten, dass sie in der Wachstumsphase regelmäßig, aber wenig gießen. Am besten dann, wenn die Erde trocken ist. Zu viel Nässe schadet und Staunässe mag die Fette Henne auch nicht.
- Düngen: Es wird empfohlen, während der Vegetationsperiode alle acht Wochen einen Kakteendünger zu verabreichen. Ob das tatsächlich nötig ist, sollten Sie von Fall zu Fall entscheiden. Lässt die Blüte nach oder kümmert die Pflanze, geben Sie ein wenig Dünger.
- Schneiden: Einen Schnitt benötigen Fetthennen in der Regel nicht. Wenn im Frühjahr vertrocknete oder unschöne Triebe vorhanden sind, können Sie diese einfach kappen. Wird die Pflanze zu groß, können Sie sie gerne um bis zu zwei Drittel kürzen, sie wird dann von unten wieder neu austreiben.
- Überwintern: In der Regel brauchen Zimmerpflanzen kaum eine Winterpause. Der Fetten Henne sollten Sie dennoch eine gönnen. Von Dezember bis Ende Februar stellen Sie die Pflanze am besten kühl bei Temperaturen zwischen fünf und zehn Grad. Gegossen wird nur sehr selten und sehr wenig, dass man während dieser Zeit keinen Dünger verabreicht, ist klar, oder?
- Umtopfen: Ein Umtopfen ist in der Regel nur dann nötig, wenn sie zu groß für den Topf wird.
Fette Hennen vermehren
Fetthennen können Sie auf zwei unterschiedliche Arten vermehren:
- Stecklinge
Sofern das Schneiden von Stecklingen möglich ist (klappt nicht bei allen Fetthennen), entfernen Sie rund fünf bis acht Zentimeter lange Triebspitzen, entfernen Sie die unteren Blätter und geben Sie den Steckling in Anzuchterde. Gut gießen und mit einer durchsichtigen Haube oder Folie bedecken, die Luftlöcher haben sollte. Zweimal täglich können Sie die Haube abnehmen und für zusätzliche Frischluft sorgen. Sofern sich neues Grün bildet, ist der Steckling gut angewachsen, Wurzeln können bereits nach zwei bis drei Wochen vorhanden sein. - Teilung
Am einfachsten ist es, wenn Sie Ihre Fetthenne teilen. Dazu wird die Pflanze aus dem Topf und von überschüssiger Erde befreit. Anschließend schneiden Sie den Wurzelstock in beliebig viele Teile und pflanzen diese wieder ein.
Krankheiten und Schädlinge an Fetthennen
Fetthennen als Zimmerpflanzen müssen kaum Schädlinge fürchten. Draußen ist die Gefahr von Dickmaulrüsslern gegeben, drinnen nicht. Dort sind es eher die schwarzen Blattläuse, die auftreten können. Dafür gibt es aber mit Brennnesselsud, Knoblauchbrühe, Neemöl oder Seifenlauge probate Hausmittel.
Und auch gegenüber Krankheiten ist die Fetthenne sehr robust. Einzig die Wurzelfäule kann auftreten, die aber auf Pflegefehler, in diesem Fall auf zu viel Feuchtigkeit, zurückzuführen ist. Daher sollten Sie immer moderat gießen und Staunässe vermeiden. Sorgen Sie für einen Abfluss oder eine Drainage, dann kann kaum etwas passieren. Wurzelfäule äußert sich meist durch schwaches Wachstum, gelbe oder braune Blätter die hängen und in der Folge vertrocknen, und durch matschige Wurzeln, die sich rötlich verfärben. Tritt Wurzelfäule auf, können Sie die Fette Henne vielleicht noch retten, indem Sie sie ausgraben und alle betroffenen Stellen entfernen.
Noch zwei Anmerkungen zum Schluss:
- Fette Hennen können den Sommer auch gerne auf dem Balkon verbringen. Da nicht alle Sorten winterhart sind, bitte wieder rechtzeitig nach drinnen holen.
- Sedum ist leicht giftig. Die Pflanze enthält giftige Alkaloide, die jedoch nur beim Verzehr von großen Mengen Vergiftungserscheinungen wie Übelkeit, Erbrechen oder Kopfschmerzen hervorrufen können. Früher wurde die Fette Henne als Würz- und Heilpflanze verwendet. Essbar sind in der Regel alle Sedum-Arten, vor allem der Schwarze und der Milde Mauerpfeffer, die Rötliche und die Große Fetthenne und die Kaukasus-Fetthenne.