Erinnern Sie sich noch an Pippi Langstrumpf? Die hatte im Garten auch einen Flaschenbaum. Der war innen hohl, hatte unten ein Loch, durch das man greifen konnte und schon hatte man eine Flasche Limo in der Hand. So ein Flaschenbaum, das wäre schon was … Nun ja, einen Flaschenbaum gibt es ja, nur eben ohne Flaschen drin. Und weil wir auf einen solchen Baum wohl auch noch etwas warten müssen, sehen wir uns den Flaschenbaum, der auch Brachychiton genannt wird, mal etwas genauer an.
Flaschenbaum – statt Limo nur Wasser
Woher hat der Flaschenbaum eigentlich seinen Namen? Nun, das kommt wohl von seinem Stamm, der flaschenförmig aussieht. Im Innern speichert er im Übrigen – leider keine Limo – sondern „nur“ Wasser. Neben der Bezeichnung Flaschenbaum wird Brachychiton auch als Flammenbaum oder Glücksbaum bezeichnet. Ursprünglich kommt er aus Australien und Neuguinea, wo er in freier Natur vorkommt und bis zu 45 Meter groß wird. Bei uns verschönert der Flaschenbaum im Topf als Zimmerpflanze unsere Räume und erreicht dann Höhen von ein bis zwei Metern. Der Flaschenbaum gehört zur Familie der Malvengewächse, es gibt weltweit 31 Arten.
Flaschenbaum – so fühlt er sich wohl
Man könnte glauben, dass Flaschenbäume recht anspruchsvoll sind. Dem ist aber gar nicht so. Schon ans Substrat stellt er keine besonderen Ansprüche, herkömmliche Zimmerpflanzenerde reicht vollkommen aus, aber auch in Kakteenerde fühlt er sich wohl. Vom Standort her präferiert der Flaschenbaum Sonne und Wärme. Er muss nun nicht in der prallen Sonne stehen, möchte es aber sehr hell haben. Zugluft macht ihm nichts aus, nur warm sollte es sein.
Den Flaschenbaum pflegen
Flaschenbäume gehören zu den pflegeleichten Zimmerpflanzen. Gießen sollten Sie regelmäßig, aber nur dann, wenn die oberste Erdschicht abgetrocknet ist. Was die Pflanze gar nicht mag, ist Staunässe, hier also entsprechend mit einer Drainage oder einem Ablauf im Blumentopf vorsorgen.
Düngen sollten Sie den Flaschenbaum nur in der Vegetationsperiode, die zwischen April und September liegt. Hier ist es sinnvoll, der Zimmerpflanze einmal im Monat einen Flüssigdünger zu verabreichen.
Kontrollieren Sie regelmäßig die Unterseite des Blumentopfes. Wenn dort die ersten Wurzeln herauswachsen, sollten Sie den Flaschenbaum zeitig umtopfen und ihm ein größeres Zuhause bieten.
Die Blüte des Flaschenbaums
Ob ein Flaschenbaum als Zimmerpflanze tatsächlich Blüten hervorbringt, das hängt von der jeweiligen Sorte ab. Meist ist es aber so, dass er in Kultur gar nicht blüht. Es gibt auch kein Patentrezept, um ihn im Topf zum Blühen zu bringen. Wenn sich trotzdem Blüten bilden, dann sind diese meist in Rottönen gehalten und hängen an Rispen herunter.
Den Flaschenbaum vermehren
Vermehren können Sie Ihren Flaschenbaum entweder durch Samen oder durch Stecklinge. Wenn Ihr Baum allerdings nicht blüht und Sie somit keine Samen ernten können, müssten Sie diese im Handel erwerben. Die Aussaat erfolgt im Frühling. Die Samen haben eine sehr harte Schale, die Sie etwas anritzen oder aufrauen sollten, so wird die Keimdauer verringert. Die Samen geben Sie in Anzuchtschalen und stellen diese an einen hellen und warmen Ort bei Temperaturen um die 25 Grad. Gießen Sie regelmäßig aber nicht zu viel.
Möchten Sie über Stecklinge vermehren, dann gehen Sie wie folgt vor:
1. Schneiden Sie Triebspitzen vom Baum ab, die etwa 15 bis 20 Zentimeter lang sein sollte.
2. Entfernen Sie alle Blätter bis auf zwei Blattpaare.
3. Geben Sie den Steckling 10 Zentimeter tief in Anzuchterde und halten Sie diese stets feucht.
4. Stellen Sie den Anzuchttopf an einem hellen und warmen Standort auf.
Erwarten Sie beim Wachstum bitte keine Wunder, Flaschenbäume benötigen sehr lange für das Wachstum, sodass Sie den Baum als Zimmerpflanze in den ersten Jahren aufgrund seiner Größe durchaus auf dem Fensterbrett halten können.
Den Flaschenbaum schneiden
Wie schon erwähnt, wachsen Flaschenbäume recht langsam. So ist es auch kaum nötig, die Zimmerpflanze zu schneiden. Einzig, wenn sich längere Zweige gebildet haben, die aus der Baumkrone herausschauen, können Sie diese im Frühling kürzen. Ansonsten müssen Sie sich um einen Rückschnitt nicht kümmern.
Der Flaschenbaum im Winter
Temperaturen unter 10 Grad toleriert er kaum, daher können Sie ihn zum Überwintern einfach in einem beheizten Raum stehen lassen. Dort ist er auch in der kalten Jahreszeit ansehnlich, sofern es sich um eine Sorte handelt, die immergrün ist. Es gibt nämlich auch Sorten, die die Blätter abwerfen, dann sollten Sie diese an einen hellen aber kühlen Ort, etwa ins Treppenhaus oder in einen unbeheizten Raum stellen. Gießen Sie den Flaschenbaum im Winter nur moderat, gedüngt wird gar nicht.
Krankheiten und Schädlinge am Flaschenbaum
Gute Nachricht: Es treten kaum Krankheiten oder Schädlinge auf. Wenn doch, dann liegt es an Fehlern in der Pflege. So kann es bei übermäßigem Gießen oder bei Staunässe zu Wurzel- oder Stammfäule kommen. In diesem Fall sollten Sie die Pflanze sofort aus dem Topf nehmen, die nasse Erde entfernen und den Baum in trockener Erde wieder eintopfen. In den meisten Fällen ist er aber nicht mehr zu retten.
Sofern der Flaschenbaum im Winter zu warm gehalten wird und die Luftfeuchtigkeit sehr trocken ist, können Spinnmilben auftreten. Diese zeigen sich durch kleine rote Punkte auf den Blättern, die von den Tieren ausgesaugt werden. Mit einer Mischung aus Rapsöl und Wasser im Verhältnis 1:4 und etwas Spülmittel können Sie den Schädlingen Herr werden. Auch eine Mittel aus 1 l Wasser, 20 g Seife und 30 ml Spiritus kann helfen. Sprühen Sie Pflanze damit ein und umwickeln Sie sie mit einer durchsichtigen Plastiktüte, damit sich die Luftfeuchtigkeit erhöht. So sterben die Spinnmilben leichter ab.