Sie sind stachelig und Sie überzeugen durch attraktive Blüten – Rebutien sind eine Gattung von Kakteen, deren Heimat die Hochgebirge in Bolivien und Argentinien sind. Das Schöne an einer Rebutia ist, dass die Pflanze im Durchmesser meist nicht größer als 10 Zentimeter wird, als Zimmerpflanze also überall ihren Platz findet. Die Blüten, die meist im Frühling zu sehen sind, sind trichterförmig und haben unterschiedliche Farben, von Rot über Orange und Gelb bis hin zu Pink und Weiß ist einiges geboten.
Rebutia – benannt nach einem französischen Kakteenzüchter
Pierre Rebut, der von 1827 bis 1902 lebte, war ein bedeutender Kakteensammler und Kakteenzüchter. Er war maßgeblich an der Verbreitung und Popularisierung von Kakteen in Europa beteiligt. Das heißt: Ohne ihn hätten wir vermutlich viel weniger Kakteen als Zimmerpflanzen. Im Jahr 1895 wurde die Gattung Rebutia durch den deutschen Botaniker Karl Moritz Schumann beschrieben. Der Kakteenspezialist benannte diese Kakteen nach Pierre Rebut, um ihn durch seine Arbeit Respekt zu zollen. Diese Ehrung hält bis heute durch den Namen Rebutia an.
Standort – hier fühlt sich die Rebutia wohl
Rebutien bevorzugen einen hellen Standort mit viel Licht. Sie vertragen direkte Sonneneinstrahlung gut, sollten jedoch vor der intensiven Mittagssonne geschützt werden, um einen Sonnenbrand zu vermeiden. Während der Wachstumsphase, die von Frühling bis Herbst dauert, sind Temperaturen zwischen 15 und 25 Grad ideal.
Substrat – so wächst Ihre Rebutia gut
Die Kakteen benötigen ein gut durchlässiges Kakteensubstrat, wodurch Staunässe und die in der Folge eintretende Wurzelfäule vermieden werden. Eine Mischung aus mineralischen Komponenten wie Bims, Lava, Sand und einem geringen Anteil humoser Erde ist beim Substrat für die Rebutia ideal. Denken Sie auch an eine gute Drainage, die aus Kies oder Tonscherben bestehen kann. So fließt überschüssiges Wasser gut ab.
Gießen – auch Kakteen benötigen Wasser
Man glaubt ja immer, Kakteen könne man sich selbst überlassen, in der Wüste erhalten sie auch kaum Wasser. Bei der Rebutia ist das ein wenig anders, denn sie wächst – wie oben erwähnt – nicht in der Wüste, sondern im Gebirge. Während der Wachstumsphase sollten sie regelmäßig gießen, dazwischen die Erde aber immer komplett abtrocknen lassen. Achten Sie besonders darauf, dass keine Staunässe entsteht, das könnte der Rebutia schaden. Im Winter, wenn sich Rebutien in der Ruhephase befinden, müssen sie gar nicht gießen.
Düngen – Nährstoffe sind wichtig
Auch hier ist es für ein gutes Pflanzenwachstum wichtig, dass der Kaktus Nährstoffe erhält. Daher sollten Sie während der Wachstumsphase alle 4 bis 6 Wochen einen speziellen Kakteendünger geben. In der Ruhephase wird nicht gedüngt.
Weitere Pflege der Rebutia
Kakteen sind relativ einfach zu pflegen und so braucht auch die Rebutia wenig Pflege. Achten Sie darauf, dass der Standort gut belüftet ist, so wird Schimmelbildung verhindert und die Gesundheit der Pflanze gefördert. Da sich im Laufe der Zeit Staub und Schmutz absetzen kann, können Sie von Zeit zu Zeit die Pflanze mit einem weichen Pinsel reinigen.
Vermehrung – sorgen Sie für Nachwuchs
Rebutien können Sie auf zwei Arten vermehren:
- Samen, die sich nach der Blüte bilden, werden auf ein feuchtes, gut durchlässiges Substrat gesät und bei Temperaturen zwischen 20 und 25 Grad zum Keimen gebracht. Achten Sie darauf, dass die Keimlinge viel Licht und eine gleichmäßige Feuchtigkeit benötigen.
- Viele Rebutien bilden natürliche Ableger, die einfach abgetrennt und neu eingepflanzt werden können. Die Ableger sollten einige Tage trocknen, bevor sie in ein trockenes Substrat gesetzt und nur leicht gegossen werden.
Überwintern – so geht es gut durch die kalte Jahreszeit
Zwar können Sie Ihre Rebutien auch im Winter dort stehen lassen, wo sie immer stehen, doch wenn es dort zu warm ist, kann dies zusätzlichen Stress für die Pflanze bedeuten. Daher sollten Sie die Kakteen in der Ruhephase bei Temperaturen um die 10 Grad überwintern – keinesfalls sollten Sie sie über Heizungen positionieren. Wichtig ist allerdings weiterhin ein heller Standort ohne direkte Sonneneinstrahlung. Das Gießen wird stark reduziert oder ganz eingestellt und auch gedüngt wird nicht.
Umtopfen – ab in ein neues Zuhause
Um das Wachstum zu fördern und neues, frisches Substrat bereitzustellen, sollten Sie Rebutien alle 2 bis 3 Jahre umtopfen. Der beste Zeitpunkt dafür ist das Frühjahr, wenn die Wachstumsperiode beginnt. Arbeiten Sie beim Umtopfen unbedingt mit festen Handschuhen, um Verletzungen an der Haut zu vermeiden. Entfernen Sie die Alte Erde vorsichtig und kontrollieren Sie Wurzeln auf Fäulnis oder Beschädigungen – diese werden dann abgeschnitten. Der Kaktus kommt nun in einen größeren Topf mit frischem, gut durchlässigem Substrat.
Krankheiten und Schädlinge an Rebutien
Rebutien sind anfällig für Wurzelfäule und Pilzinfektionen. Mit Wollläusen, Spinnmilben und Schildläusen können außerdem drei Schädlinge die Pflanzen beeinträchtigen.
- Wurzelfäule entsteht durch Behandlungsfehler und zwar dann, wenn die Pflanze zu feucht gehalten wird oder wenn Staunässe entsteht. Auch die Luftzirkulation spielt eine Rolle, achten Sie somit auf eine gute Belüftung, um die Verdunstung von überschüssigem Wasser zu fördern. Ist Wurzelfäule entstanden, entfernen Sie betroffene Pflanzenteile und lassen Sie den Kaktus einige Tage an einem warmen, gut belüfteten Ort trocknen. Die Schnittstellen können Sie mit Zimt bestäuben, um eine Pilzinfektion zu vermeiden, mit Aktivkohle wird eine Infektion der Wurzeln verhindert.
- Für Pilzinfektionen sind ebenfalls eine schlechte Luftzirkulation und zu viel Feuchtigkeit verantwortlich. Um vorzubeugen sollten Sie zudem die Pflanzenumgebung regelmäßig reinigen, um eine Ausbreitung von Pilzsporen zu vermeiden. Bei einem Befall kann eine Milch-Wasser-Lösung helfen, das im Verhältnis 1:9 gemischt und damit der Kaktus besprüht wird. Auch Backpulver kann helfen, dazu wird ein Teelöffel in einem Liter Wasser aufgelöst und damit die Pflanze besprüht. Ebenso möglich ist die Behandlung mit einem Knoblauchextrakt. Dabei werden mehrere Knoblauchzehen in Wasser ziehen gelassen.
- Wollläuse lassen sich schlecht vorbeugen, dafür aber gut mit Alkohol behandeln, indem Sie die Läuse mit einem 70 %-igen Isoprophylalkohl getränkten Wattestäbchen betupfen. Auch eine Seifenlösung (einige Tropfen Spülmittel mit Wasser vermischen) oder Neemöl (Wasser, Spülmittel und Neemöl vermischen) können bei der Bekämpfung der Wollläuse eingesetzt werden.
- Um Spinnmilben vorzubeugen sollte die Luftfeuchtigkeit erhöht werden. Treten die Schädlinge auf, hilft ebenfalls eine Lösung aus Wasser und Spülmittel oder Flüssigseife sowie Neemöl.
- Wie schon Wollläuse, so lassen sich auch Schildläuse schlecht vorbeugen. Bei der Bekämpfung können Sie – wie bei den Wollläusen – Alkohol einsetzen. Auch eine Mischung aus Öl und Seife (einige Tropfen Pflanzenöl, etwas Spülmittel und Wasser) hilft. Zudem können Sie Rebutien mit einer Mischung aus Essig und Wasser im Verhältnis 1:3 besprühen.