Wenn es bei Ihnen im Haus auch gerne mal etwas tropischer zugehen darf, dann holen Sie sich doch einen Schiefteller. Eine hübsche Pflanze, die gar nicht so tropisch aussieht, wie man das vermuten darf. Überzeugen wird sie in jedem Fall durch ihre üppigen Blüten. Aber der Reihe nach.
Der Schiefteller kommt vor allem aus Zentralamerika, einige Arten sind aber auch in Mexiko, Kolumbien und in der Karibik zu finden. Der botanische Name lautet Achimenes, die Pflanze gehört zur Familie der Gesneriengewächse und ist somit unter anderem mit dem Usambaraveilchen verwandt. Bekannt sind rund 25 verschiedene Arten, die in den unterschiedlichsten Farben – von Weiß über Lila bis zu Gelb und Rot – blühen. An Hybriden gibt es mittlerweile mehrere hundert Sorten. Möchten Sie sich einen Schiefteller nach Hause holen, dann verraten wir Ihnen im folgenden Artikel mehr über Pflege, Vermehren und Überwintern der tropischen Zimmerpflanze.
Schiefteller: so fühlt er sich am wohlsten
Als Standort bevorzugen Schiefteller einen hellen Platz, an den auch mal ein paar Sonnenstrahlen gelangen. Vermeiden sollten Sie direkte Sonneneinstrahlung, vor allem mittags, da sonst die Blätter verbrennen könnten. Auch wenn es sich um eine tropische Pflanze handelt, genügt herkömmliche Blumenerde als Grundlage. Kalk mag die Blume gar nicht, sodass Sie bis ca. Ende Juli alle zwei Wochen kalkarm düngen sollten.
Zwar können Sie herkömmliches Leitungswasser zum Gießen nehmen, ist diese allzu kalkhaltig, dann sollten Sie es – wenn möglich – Regenwasser zum Gießen nehmen. Halten Sie den Schiefteller feucht, ohne Staunässe entstehen zu lassen. Da die tropische Pflanze eine Luftfeuchtigkeit bis zu 70 Prozent bevorzugt, ist es sinnvoll, sie regelmäßig mit Wasser zu besprühen. Vor allem während der Knospenbildung, denn dann wird das Blütenwachstum angeregt. Die Blütezeit dauert übrigens von Juli bis September, sodass Sie sich den Sommer durch über eine wahre Blütenpracht freuen können.
Schiefteller: schneiden, umtopfen, vermehren
Da Sie den Schiefteller sonst kaum pflegen müssen, ist er eine recht anspruchslose Pflanze. So ist es nicht notwendig, die Pflanze zu schneiden. Auch das Umtopfen ist nur dann nötig, wenn der Topf zu klein wird. Idealer Zeitpunkt für einen größeren Topf ist das Frühjahr.
Schiefteller bilden keine Wurzeln, sondern sogenannte Rhizome. Dabei handelt es sich um ein knapp unter der Erde liegendes Sprossachsensystem, wie man es beispielsweise von Bambus, Maiglöckchen oder Giersch her kennt. Möchten Sie Ihren Schiefteller vermehren, dann müssen Sie hier ansetzen und die Rhizome vorsichtig teilen. Dies geschieht im zeitigen Frühjahr. Schneiden Sie einige Rhizome ab und setzen Sie diese in einen neuen Topf. Schon kann das fröhliche Blühen auf ein Neues beginnen.
Auch das Vermehren durch Kopfstecklinge ist möglich. Dazu einfach einen 5 bis 10 Zentimeter langen Steckling ohne Knospen und Blüten abschneiden und in ein Glas Wasser bzw. in Anzuchterde stecken. Nach kurzer Zeit sollten sich die ersten Wurzeln bilden.
So überwintert der Schiefteller
Zum Überwintern stirbt der Schiefteller oberirdisch komplett ab. Bekommen Sie also keinen Schreck, wenn die Pflanze ab ca. Ende September verwelkt – Sie haben nichts falsch gemacht. Die verwelkten Pflanzenteile können Sie nun abschneiden und den Topf bei ca. 10 Grad ruhen lassen. Gegossen wird nicht. Alternativ können Sie die Rhizome auch aus der Erde nehmen und in Torfmull oder Sand überwintern lassen. Dies wird dann gemacht, wenn Sie der Pflanze im Frühling neue Erde geben oder sie umtopfen bzw. vermehren möchten. Bester Zeitpunkt dafür sind die Monate Januar bis Februar.
Schiefteller: Krankheiten und Schädlinge
Krankheiten treten beim Schiefteller kaum auf. Bilden sich Flecken auf den Blättern, die eine Ringform haben, dann ist entweder der Standort oder das Gießwasser zu kühl. Letzteres sollte Zimmertemperatur aufweisen.
An Schädlingen können vor allem Blattläuse und auch Weichhautmilben auftreten. Gegen Blattläuse hilft schwarzer Tee, mit dem Sie (natürlich abgekühlt) die Pflanze direkt besprühen können. Auch mit einer Brennnesseljauche, mit Oregano, mit Zwiebel- oder Knoblauchsud und mit einer Brühe aus Rainfarn können Sie den Läusen den Garaus machen.
Weichhautmilben saugen, wie auch die Blattläuse, den Pflanzensaft auf und schädigen diese nachhaltig. Wenn Sie die Schädlinge nicht rechtzeitig erkennen, verursachen sie Schäden, die sich in braunen Blättern, Kräuselungen, verkümmerten Triebspitzen und verfärbten Blüten äußern. Gegen Weichhautmilben hilft es, die Luftfeuchtigkeit zu verringern oder befallene Teile abzuschneiden. Um einen Befall zu bekämpfen, mischen Sie Neemöl mit Wasser und besprühen die Pflanze damit. Dadurch werden die Eiablage und die Entwicklung von Larven unterbunden.
Weitere Schädlinge sind Thripse, die Weiße Fliege und die Rote Spinne. Diese kommen zwar recht selten vor, Sie sollten aber trotzdem immer wieder mal kontrollieren. Befallene Stellen am besten entfernen, sodass sich die Schädlinge nicht weiter ausbreiten können.
Tolle Sorten des Schieftellers für Ihr Zuhause
Wenn Sie gerne einen Schiefteller hätten, aber nicht wissen, welche Sorte es sein soll, hier eine kleine Auswahl:
- Coral Sunset: Wunderschöne, tiefrote Blüten mit gelben Akzenten überzeugen jeden, der mehr als nur ein paar Farbtupfer haben möchte.
- Just Devine: Ein zartes Rosa steht hier im herrlichen Kontrast zu den Blättern, die bronzefarben daherkommen.
- Aries: In der Mitte der Blüten ein gelber Punkt, der Rest ist schneeweiß. Toller Blickfang auf jedem Fensterbrett.
- Harry Williams: Oder bevorzugen Sie eine Mischung aus Gelb und Violett? Dann ist diese Sorte ideal für Sie.
Sie sehen, Schiefteller haben eine große Bandbreite an bunten Blüten, die Sie mit Sicherheit überzeugen werden. Holen Sie sich ein buntes Blütenmeer auf die Fensterbank!