Der Frauenhaarfarn: „Ich hab die Haare schön“

Frauenhaarfarn

Erinnern Sie sich noch an die durchgeknallte Teilnehmerin Johanna, die vor Jahren bei „Deutschland sucht den Superstar“ mit einer eigenwilligen Performance über schöne Haare „gesungen“ hat? „Ich hab die Haare schön“ – nun, vielleicht hatte Sie ja in irgendeiner Weise über den beliebten Frauenhaarfarn gesungen. Vermutlich aber nicht … Warum der Frauenhaarfarn so heißt, ist nicht geklärt, vermutlich liegt es daran, dass so manche Sorte mit Härchen besetzt ist. Wie auch immer: Der Frauenhaarfarn ist schön, duftet gut und zaubert einen Hauch von Tropen in die Räume.

Genannt wird der Frauenhaarfarn auf Lateinisch Adiantum. Dieser Sammelbegriff beinhaltet über 200 Sorten, wozu unter anderem der Gewöhnliche Frauenfarn (Adiantum capillus-veneris), der Pfauenrad-Frauenhaarfarn (Adiantum pedatum), der Buschige Frauenhaarfarn (Adiantum aethiopicum), der Fächer-Frauenhaarfarn (Adiantum tenerum) und auch der Diamant-Frauenhaarfarn (Adiantum trapeziforme) gehören.

Frauenhaarfarn
© Miwainoz | Dreamstime.com (#61887207 – Adiantum.) Der Frauenhaarfarn fühlt sich an einem halbschattigen bis schattigen Plätzchen am wohlsten.

Frauenhaarfarn für die eigenen vier Wände

Farne sind dankbare Zimmerpflanzen, denn sie sind in der Regel pflegeleicht und fühlen sich auch in dunkleren Ecken wohl. Dunkler bedeutet allerdings nicht komplett ohne Sonnenlicht, denn das mag der Frauenhaarfarn nicht. Dadurch können Sie Winkel und Orte in Ihrer Wohnung mit Pflanzen aufhübschen, die so bestens zur Geltung kommen. Der Frauenhaarfarn ist dabei das ganze Jahr über grün, ist – je nach Sorte – hängend oder stehend, und erreicht im Schnitt Wuchshöhen zwischen 20 und 40 Zentimetern.

Eigentlich können Sie den Farn überall in Ihrer Wohnung platzieren. Wie schon erwähnt: schattig ja, aber nicht zu dunkel. Am wohlsten fühlt er sich im Halbschatten ohne direkte Sonneneinstrahlung, da er sonst braune Blätter bekommt. Gerne können Sie den Standort in einem Badezimmer wählen, da hier eine recht hohe Luftfeuchtigkeit herrscht, was dem Fauernhaarfarn gefällt. Direkt über einer Heizung (vor allem im Winter) ist jedoch unpraktisch. Schützen sollten Sie ihn vor kalter Zugluft.

Welche Pflege der Frauenhaarfarn braucht

Beginnen wir bei der Erde. Diese sollte durchlässig und nährstoffreich mit einem pH-Wert zwischen 5 und 6 sein. Außerdem mag der Farn keinen Kalk. Gewöhnliche Blumenerde ist für Töpfe aber vollkommen ausreichend. Da Frauenhaarfarn eine tropische Pflanze ist, mag sie reichlich Wasser, ohne dass es zu Staunässe kommt. Halten Sie die Erde deshalb konstant feucht und gießen Sie regelmäßig. Gießen Sie im Idealfall mit kalkarmem Wasser. Ist die Erde doch mal ausgetrocknet, können Sie dem Farn auch ein Tauchbad gönnen. Sofern sich die Blätter einrollen, ist schnelles Gießen erforderlich. Gerne können Sie die Blätter der Pflanze mit Wasser bestäuben.

Frauenhaarfarn
© Pnichaya | Dreamstime.com (#72786741 – Maidenhair fern leaves. Evergreen, forest.) Der Frauenhaarfarn ist außerordentlich pflegeleicht.

Auf das Düngen können Sie eigentlich verzichten, wenn Sie dennoch etwas geben möchten, dann zwischen März und August alle sechs bis acht Wochen etwas Flüssigdünger. Pflegen müssen Sie den Frauenhaarfarn ansonsten nicht. Ein Schneiden ist nicht nötig, lediglich verdorrte Triebe oder Wedel werden entfernt. Der Frauenhaarfarn ist ein immergrünes Gewächs, sodass Sie das ganze Jahr über mit saftigem Grün rechnen können. Auf bunte Farbtupfer müssen Sie allerdings verzichten, denn der Farn bildet keine Blüten aus, die Blütezeit entfällt somit.

Frauenhaarfarn: umtopfen, vermehren, überwintern

Umtopfen müssen Sie den Frauenhaarfarn erst dann, wenn unten am Topf Wurzeln herauswachsen. Dann ist ein Umzug in einen größeren Topf zeitnah anzuraten. Beim Überwintern brauchen Sie nichts zu beachten. Eine Vegetationspause gibt es beim Farn nicht, sodass Sie ihn im Winter genauso behandeln, wie im übrigen Jahr. Sofern Sie den Farn draußen am Balkon stehen haben, ist es sogar möglich, frostresistente Sorten über den Winter im Freien stehen zu lassen.

Beim Vermehren haben Sie zwei Möglichkeiten:

  1. Teilung
    Dabei wird der Farn aus dem Topf gelöst, die Erde abgeschüttelt und der Wurzelballen mit einem scharfen Messer geteilt. Je nach Größe können Sie auch mehrere Jungpflanzen gewinnen. Wichtig ist, dass sich mindestens drei Wedel an jeder neuen Pflanze befinden sollten. Bei der Pflege der Jungpflanzen ist nichts Spezielles zu beachten, sie werden wie die erwachsenen Farne gepflegt.
  2. Aussaat
    Da Frauenhaarfarn keine Blüten bildet, müssen Sie ein wenig nach den Sporen suchen. Dazu schneiden Sie einen Wedel ab und legen diesen zum Trocknen auf ein Blatt Papier. Während der Trocknung fallen kleine Sporen auf das Papier, die sich an der Unterseite der Wedel befinden. Diese Sporen streuen Sie nun auf Anzuchterde und bedecken die Oberfläche mit feinem Sand. Gießen Sie die Erde und spannen Sie eine Frischhaltefolie über den Topf. In die Folie piksen Sie kleine Löcher. Bei Zimmertemperaturen um die 22 Grad werden innerhalb von 3 bis 4 Wochen die ersten Sprösslinge zu sehen sein.

Krankheiten und Schädlinge beim Frauenhaarfarn

Gegen Krankheiten ist der Frauenhaarfarn resistent, allerdings kann es zu Wurzelfäule kommen, wenn die Erde zu nass ist oder sich Staunässe bildet. Darauf sollten Sie beim Gießen achten.

Frauenhaarfarn
© Elena Vyaseleva | Dreamstime.com (#95190057 – Macro of adiantum philippense or maidenhair fern growing in. Capillus, closeup.) Krankheiten können dem Frauenhaarfarn nichts anhaben, allerdings kann die Pflanze von verschiedenen Schädlingen befallen werden.

Dagegen können Schädlinge dem Frauenhaarfarn zusetzen, als da wären:

  • Blattläuse: Wenn Ihnen bei der Kontrolle kleine weiße Punkte auffallen, die sich vor allem an den Blattoberseiten befinden, sind wohl die Sauger am Werk. Einen geringen Befall können Sie in der Regel mit der Dusche abspülen, alternativ stellen Sie eine Seifenlauge her, mit der Sie die Blätter einsprühen. Auch möglich sind eine Mischung aus Milch und Wasser oder Schwarzer Tee.
  • Blattälchen oder Fadenwürmer: Dabei handelt es sich um Nematoden, die im Wasser leben. Wird die Pflanze mit kontaminiertem Wasser eingesprüht, können die Schädlinge in selbige eindringen und schädigen. Das Resultat: braune, abgestorbene Blätter. Stellen Sie dies an Ihren Frauenhaarfarn fest, entfernen Sie braune Stellen komplett, damit sich die Schädlinge nicht ausbreiten können. Stellen Sie den Farn separat zu anderen Zimmerpflanzen. Ist der Schaden bereits zu groß, müssen Sie den Farn entsorgen.
  • Spinnmilben: Saugen wie die Blattläuse den Lebenssaft der Pflanze, sitzen allerdings an der Blattunterseite. Stellen Sie diese Schädlinge an Ihrem Frauenhaarfarn fest, geben Sie die Pflanze in eine transparente Kunststofftüte, die Sie mit Löchern versehen. Rund 2 Wochen danach sollten die Schädlinge abgestorben sein. Vergessen Sie während dieser Zeit bitte nicht, den Farn weiterhin zu gießen.

Und noch eine Anmerkung zum Schluss: Frauenhaarfarn ist leicht giftig. Allerdings nur dann, wenn die Blätter verzehrt werden. Sollten Sie also kleine Kinder oder Tiere haben, stellen Sie den Farn sicherheitshalber außer Reichweite.