Riemenblatt – die afrikanische Antwort auf die Amaryllis

Blühende Clivie

Das Riemenblatt, besser bekannt als Clivie (auch Klivie), gehört zur Familie der Amaryllisgewächse und stammt im Ursprung aus Afrika. Dort verwandelt sie zahlreiche Täler in wahre Blütenmeere, denn wenn sie einmal blüht, dann tut sie dies mit Inbrunst. Im 19. Jahrhundert wurde sie als Kulturpflanze entdeckt und kam Mitte des Jahrhunderts über Großbritannien auch zu uns. Besonders schön ist der Kontrast der dunkelgrünen, schwertähnlichen Blätter mit oftmals hellgrünen Streifen und als Kontrast die orange, gelb und rötlich erscheinenden Blüten.

Riemenblatt - Clivie - Clivia
© Dalrympledesign | Dreamstime.com (#140520351 – Macro Clivia flower.) Das Riemenblatt blüht schon im frühen Jahr – von Februar bis Mai blüht die Pflanze.

Die Blütezeit der Pflanze ist recht zeitig im Jahr und zwar von Februar bis Mai. An den Fruchtständen bilden sich anschließend runde rote Kapseln, die die Pflanze auch nach der Blüte interessant erscheinen lassen. Achtung: Clivien sind in allen Pflanzenteilen giftig. Sofern Sie Kinder oder freilaufende Haustiere haben, verzichten Sie auf das Riemenblatt oder stellen Sie die Pflanze an einen unerreichbaren Ort. Wie aber muss man Clivien pflegen? Wir verraten es Ihnen!

Hier fühlt sich Ihr Riemenblatt wohl

Der Standort: Das Riemenblatt mag es recht hell, allerdings keine direkte Sonneneinstrahlung. Auch ist es ein „Gewohnheitstier“ und reagiert auf Standortwechsel mit dem Abwurf der Blüten. Daher sollten Sie die Pflanze am besten immer an derselben Stelle stehen lassen. Gerne steht Sie auch im Freien, dann darf es allerdings keine Fröste mehr geben. Auch hier ist zu beachten, dass der Standort immer derselbe sein sollte, da sonst die Blüten darunter leiden. Stellen Sie die Pflanze in jedem Fall nicht nach draußen, wenn die Temperaturen noch unter 0 Grad fallen können, denn das wäre das Todesurteil.

Der Boden: Die Clivie bevorzugt eine nährstoffreiche, lehmhaltige und trotzdem durchlässige Erde. Der pH-Wert liegt im sauren Bereich, am liebsten mag die Blume einen Wert von unter 6,5.

Riemenblatt - Clivie - Clivia
© Xiao Rong X | Dreamstime.com (#116724842 – Clivia.) Das Riemenblatt lässt sich ganz einfach selbst vermehren.

So pflegen Sie Ihr Riemenblatt

Das Riemenblatt braucht wenig Pflege. Ein paar Eckpunkte, die Sie beachten sollten, schon können Sie sich über eine gesunde Pflanze freuen:

  • Gießen sollten Sie regelmäßig, sodass die Erde immer feucht ist. Zu viel Wasser ist aber genauso schädlich, wie zu wenig. Vermeiden Sie also Staunässe und ausgetrocknete Erde. Wenn die Wassergaben nicht stimmen, sehen Sie das an den Blättern, die dann runzelig werden und verblassen.
  • In der Vegetationszeit von März bis Oktober geben Sie dem Riemenblatt etwa alle zwei Wochen etwas Dünger. Idealerweise nehmen Sie Flüssigdünger, den Sie ins Gießwasser geben, sodass sich dieser gut verteilen und alle Pflanzenteile versorgen kann. Nach der Blüte können Sie die Abstände der Düngergaben langsam erweitern, spätestens ab Oktober braucht das Riemenblatt keine Nährstoffe mehr. Düngen Sie aber nicht zu viel, sonst werden die Blätter gelb.
  • Beim Schneiden können Sie sich getrost zurückhalten, denn geschnitten werden muss das Riemenblatt gar nicht. Außer verwelkte Blätter sollten Sie entfernen, ebenso wie die Fruchtstände, die nach der Blüte entstehen.
  • Umtopfen müssen Sie erst dann, wenn die Wurzeln an der Topfoberfläche zu sehen sind – dies ist meist alle drei oder vier Jahre der Fall. Schälen Sie die Pflanze vorsichtig aus dem Topf und achten Sie darauf, dass Sie keine Wurzeln beschädigen. Der neue Topf sollte rund zwei bis drei Zentimeter größer sein, als der alte. Aufgrund seines Gewichts passiert es nicht selten, dass die Pflanze samt Topf einfach umkippt. Um das zu vermeiden, sollten Sie einen Blumentopf aus Ton nehmen oder einen schweren Übertopf nutzen.
  • Wenn Sie Ihre Clivie vermehren möchten, dann ist das sehr einfach möglich, denn dafür sorgt die Blume selbst. Sie bildet Tochterpflanzen, sogenannte Kindel, aus. Wenn diese Kindel etwa halb so groß sind wie die Mutterpflanze, können Sie diese von ihr trennen, indem Sie sie abschneiden oder vorsichtig abbrechen. Geben Sie sie anschließend in herkömmliche Blumenerde und gießen Sie regelmäßig. Wenn die ersten Wurzeln an der Topfoberfläche zu sehen sind, kann die Jungpflanze in einen größeren Topf umziehen.
Riemenblatt - Clivie - Clivia
© Chrismrabe | Dreamstime.com (#150925906 – Bush Lily Clivia miniata flower.) Das Riemenblatt ist nicht sonderlich anfällig für einen Befall mit Schädlingen oder Krankheiten.

Das Riemenblatt sicher über den Winter bringen

Anders als bei anderen Pflanzen, die im Winterquartier dunkel stehen möchten, ist das Riemenblatt auch hier auf Helligkeit angewiesen. Während bei vielen Zimmerpflanzen die Winterruhe optional ist, muss sie beim Riemenblatt eingehalten werden, da die Pflanze sonst keine Blüten bildet. Der ideale Standort ist ab November ein kühler Raum, in dem rund 10 bis 12 Grad herrschen. Gießen müssen Sie auch, allerdings mäßig, damit die Clivie nicht austrocknet.

Ideale Orte zum Überwintern sind ein Keller, eine Garage oder ein Treppenhaus, immer mit der Voraussetzung, dass es dort nicht zu dunkel ist. Alternativ kann eine LED-Lampe helfen. Ab Februar können Sie das Riemenblatt dann wieder in wärmere Gefilde stellen.

Krankheiten und Schädlinge am Riemenblatt

Hier können Sie sich glücklich schätzen, denn Krankheiten und Schädlinge treten beim Riemenblatt kaum auf. Lediglich Wollläuse könnten sich bei zu warmen Standorten breitmachen. Diese sitzen an den Blättern nahe der Wurzeln und sollten, wenn Sie welche entdecken, mit einer Lösung aus Wasser, Spiritus und Schmierseife eingesprüht werden. Stellen Sie bei einem Befall die Pflanze separat und kühl.

Werden die Blätter welk, dann sollten Sie mehr gießen, bekommen die Blätter braune Spitzen, dann ist die Erde zu feucht. Wenn die Blätter gelb werden oder braune Flecken bekommen, steht die Clivie zu sonnig und wenn der Blütenschaft nur spärlich wächst, ist es der Pflanze zu warm.