Catharanthus – das in Vergessenheit geratene Zimmerimmergrün

blühende Catharanthus roseus

Die Catharanthus roseus gehört zu den Zimmerpflanzen, die heutzutage eher selten in Innenräumen zu finden und scheinbar in Vergessenheit geraten ist. Dabei handelt es sich bei dem Zimmerimmergün, ein hübscher Trivialname für diese Pflanze, die ihre Ursprünge in Madagaskar hat, um ein pflegeleichtes und nicht sonderlich anspruchsvolles Gewächs. Zudem wird diese Zimmerpflanze zumeist einjährig kultiviert, wobei es sich um eine mehrjährige Pflanze handelt, die im Laufe der Zeit immer schöner wird.

Giftiges Hundsgiftgewächs

Catharanthus roseus ist ein giftiges Hundsgiftgewächs und sollte aus diesem Grund so platziert werden, dass kleine Kinder und Tiere nicht an die Pflanze gelangen können. Ebenso ist es ratsam nicht auf Handschuhe zu verzichten, wenn Sie mit der Zimmerpflanze hantieren – sei es beim Umtopfen oder Schneiden, da hierbei Pflanzensaft austreten kann.

Blütezeit

Etwa von Juni an bis Oktober blüht Catharanthus und präsentiert zahlreiche hübsche Blüten, die an Phlox erinnern. Bis zum Herbst bekommt das Hundsgiftgewächs immer wieder neue Blüten.

blühende Catharanthus roseus
© Fenneke Smouter – Dreamstime.com (#98917937 – Bright Catharanthus flowers in shades of pink) Damit die Catharanthus ordentlich wächst und gedeiht und reichlich Blüten hervorbringt, benötigt die Pflanze regelmäßig Dünger.

Wuchshöhe

Bietet man Catharanthus roseus die Möglichkeit zur Überwinterung und ersetzt die Pflanze nicht jedes Jahr aufs Neue, kann sie mit der Zeit durchaus eine Höhe von 80 Zentimeter erreichen, manches Mal sogar darüber hinaus. Die hübsche Pflanze gewinnt nicht nur an Höhenzuwachs, sondern auch an Blüten. Im Laufe der Jahre ist das Zimmerimmergrün über und über mit den hübschen Blüten bedeckt.

Der ideale Standort für das Zimmerimmergrün

Die Catharanthus bevorzugt einen hellen Standort, möchte aber einen leichten Schutz vor zu intensiver Sonneneinstrahlung. Ein Südfenster ist also deutlich zu viel des Guten. Ideal ist also ein Fenster mit West- oder Ostausrichtung, sodass die Zimmerpflanze in den Genuss der Abend- oder Morgensonne kommt. Ein zu sonniger Standort kann zur Mittagszeit beispielsweise mit einem Rollo beschattet werden.

Ideal ist eine normale Zimmertemperatur. Es kann auch schon mal etwas wärmer werden, was im Sommer gerne der Fall ist. Zum warm sollte es hingegen nicht werden.

Die Catharanthus gießen

Während der warmen Sommermonate benötigt das Zimmerimmergrün deutlich mehr Wasser als im Winter. Das Substrat sollte stets gleichmäßig feucht gehalten werden, aber nicht vor Nässe triefen. Auch Staunässe ist zu vermeiden. Bevor Sie erneut gießen, können Sie die Daumenprobe machen – ist die Blumenerde an der Oberfläche abgetrocknet, können Sie der Pflanze Wasser zukommen lassen.

Im Winter hingegen wird die Catharanthus lediglich mäßig feucht gehalten und weniger gegossen. Denn sobald die Raumtemperatur 15 Grad Celsius beträgt, wächst die Zimmerpflanze kaum noch und benötigt entsprechend weniger Wasser.

Die Catharanthus düngen

Ebenso wie die anderen Zimmerpflanzen benötigt die Catharanthus von Frühjahr bis zum Herbst Dünger. Ein normaler Blumendünger ist vollkommen ausreichend und kann etwa alle zwei Wochen verabreicht werden. Sofern Sie gerne Flüssigdünger verwenden, können Sie diesen bequem mit dem Gießwasser geben. Alternativ können Sie natürlich auch zu Düngestäbchen als Langzeitdünger greifen und diesen entsprechend der Herstellerangabe verwenden. Inzwischen gibt es viele Dünger auch in der Bio-Variante, sollte Ihnen diese mehr zusagen.

Substrat

Eine normale Blumenerde, gerne mit Kompost vermengt, ist ausreichend für das Zimmerimmergrün. Möchten Sie die Catharanthus überwintern, ist ein hochwertigeres Substrat unter Umständen die bessere Wahl. Gärtnereien beraten Sie gerne hierzu.

Catharanthus roseus umtopfen

Sofern Sie die Catharanthus lediglich einjährig kultivieren möchten, müssen Sie diese natürlich nicht umtopfen. Andernfalls kann die Zimmerpflanze jährlich, sobald das Wachstum im Frühjahr beginnt, umgetopft werden. Spätestens, wenn die Wurzeln aus dem Abzugsloch herausschauen, ist es Zeit, sich ans Werk zu machen. Vielleicht benötigen auch die anderen Zimmerpflanzen einen größeren Blumentopf oder neue Blumenerde, sodass Sie einen Tag zum Umtopfen einplanen.

blühende Catharanthus roseus
© Debra Reschoff Ahearn | Dreamstime.com (#200090687 – Catharanthus roseus church flower) Das hübsche Zimmerimmergrün lässt sich mit Kopfstecklingen oder über die Samen selbst vermehren.

Vermehren

Das Zimmerimmergrün lässt sich über zweit Arten vermehren:

  • Kopfstecklinge
    Die Kopfstecklinge der Catharanthus werden im März oder April geschnitten. Hierfür kommen die neuen Triebe in Frage. Zum Bewurzeln benötigen die geschnittenen Stecklinge eine Bodentemperatur von 20 Grad Celsius. Sobald die Jungpflanzen ordentlich angewachsen sind, werden diese ein- bis zweimal gestutzt. Das Entspitzen lässt die Zimmerpflanze später buschiger wachsen.
  • Samen
    Auch die Vermehrung durch Samen ist möglich. Bereits im Februar können die Samen ausgebracht werden. Zum Keimen benötigen die Samen Temperaturen von 20 bis 24 Grad Celsius. Ideal ist ein Minigewächshaus, um diese Temperaturen zu erreichen und zu halten.

Das Zimmerimmergrün überwintern

Auch wenn die Catharanthus roseus zumeist nur einjährig kultiviert und zum Saisonende in der Biotonne gegeben wird, ist es ohne großen Aufwand möglich, die Zimmerpflanze zu überwintern. Während der lichtarmen Jahreszeit möchte die Pflanze kühler stehen. Ideal ist eine Temperatur von 15 Grad Celsius. Wenn es etwas kühler wird, toleriert die Pflanze das, aber unter 12 Grad Celsius sollte das Quecksilber keinesfalls fallen. Wird das Substrat während des Winters zu kalt, die Blumenerde wird kälter als die Umgebungstemperatur, kann es zu Wurzelfäule kommen.

Krankheiten und Schädlinge

Die Catharanthus ist recht robust, sodass die Zimmerpflanze nicht sehr anfällig für einen Befall ist. Sollte die Pflanze während der Sommerzeit auf dem Freisitz stehen, kann es schon einmal zu einem Überfall kommen und es finden sich Blattläuse ein. Auch ein Befall mit Weißen Fliegen ist möglich.

Tipps zur Pflege

Während des Sommers kann Catharanthus roseus auf den Freisitz gestellt werden. Allerdings erst nach den letzten Frösten im Mai. Sollten sich dennoch sehr kühle Nächte ankündigen, warten Sie diese besser noch ab. Das Zimmerimmergrün ist gegenüber Kälte sehr empfindlich. Auf dem Balkon oder der Terrasse fühlt sich die Pflanze im Halbschatten wohl. Sofern Sie eine Überwinterung in Betracht ziehen, räumen Sie die Pflanze rechtzeitig ein.

Gerade im an warmen Sommertagen sinkt die Luftfeuchte. Um diese zu erhöhen, können Sie die Catharanthus mit abgestandenem Wasser, das Zimmertemperatur hat, besprühen.