Die Kranzschlinge sieht der Wachsblume (Hoya carnosa) zum Verwechseln ähnlich – beide Pflanzen gehören der Familie der Seidenpflanzengewächse an und erfreuen sich hierzulande großer Beliebtheit. Von der Gattung Stephanotis hat lediglich die aus Madagaskar stammende Stephanotis floribunda Bedeutung als Topfpflanze erlangt. Aufgrund der Herkunft wird diese Pflanze auch Madagaskar-Kranzschlinge genannt. Ein weiterer Alternativname ist Madagaskar-Jasmin. Auch wenn die Kranzschlinge etwas anspruchsvoller in der Pflege als die Wachsblume ist, eignet sie sich dennoch für Pflanzenanfänger.
Eine giftige Schönheit
Die Kranzschlinge gehört zur Familie der Hundsgiftgewächse und ist somit giftig – das gilt für alle Pflanzenteile. Achten Sie bereits bei der Standortwahl darauf, dass kleine Kinder und Haustiere nicht an die Stephanotis floribunda gelangen können. Kinder und Tiere können außerordentlich flink sein und unbemerkt an die Zimmerpflanze gelangen.
Wann blüht die Kranzschlinge?
In der Regel zeigen sich etwa von Mai bis September die reinweißen Blüten der, in unseren Gefilden in Blumentöpfen gehaltenen, Madagaskar-Kranzschlinge. Diese an Wachs erinnernden Blüten duften zuweilen stark, sodass geruchsempfindliche Menschen diese Zimmerpflanze nicht unbedingt in viel genutzte Räume stellen sollten.
Wie groß kann die Kranzschlinge werden?
Diese pflegeleichte Kletterpflanze kann als Topfpflanze durchaus eine Wuchshöhe von vier Meter erreichen. Ein Topfspalier, meist mit rundlicher Form, ist unerlässlich, um der Pflanze Form und Halt zu geben.
Standort und Pflege der Kranzschlinge
Die pflegeleichte Madagaskar-Kranzschlinge mit ihren hübschen Blüten ist auch für Anfänger eine geeignete Zimmerpflanze. Wir haben Tipps, wie sich die Kletterpflanze wohlfühlt und gut gedeiht:
- Standort: Damit sich viele Blüten bilden können, benötigt die Zimmerpflanze einen hellen Standort. Dieses Plätzchen sollte so gewählt werden, dass die Pflanze nicht der direkten Sonneneinstrahlung, insbesondere während der Mittagszeit, ausgesetzt wird. Wird ein zu dunkler Standort gewählt, bildet die Stephanotis floribunda mit der Zeit lange und sparrige Triebe aus, die zudem wenige Blüten haben.
- Gießen: Während der Wachstumszeit sollte der Topfballen stets gleichmäßig feucht sein, aber nicht vor Nässe triefen. Die Kranzschlinge wird reichlich gegossen, Staunässe ist dabei zu vermeiden. Verbliebenes Gießwasser im Untersetzer wird nach einiger Zeit weggegossen. Neben einem Zuviel an Nässe behagt der Pflanze das Gegenteil ebenso wenig – ein zu trocken geratener Topfballen kann die Kletterpflanze ebenfalls schädigen.
- Düngen: Von April bis September benötigt die Kranzschlinge regelmäßig Dünger. Etwa alle drei Wochen wird die Zimmerpflanze gedüngt. Ideal ist ein flüssiger Blumendünger, der bequem mit dem Gießwasser verabreicht werden kann.
- Schneiden: Sollten die biegsamen Triebe durch Pflegefehler verkahlen oder die Kletterpflanze ist im Laufe der Zeit einfach nur zu groß geworden, ist ein Rückschnitt empfehlenswert. Ein guter Zeitpunkt für dieses Vorhaben ist das zeitige Frühjahr. Sind die Triebe zu lang geworden, können diese bis auf ein Drittel ihrer ursprünglichen Länge gekürzt werden. Verwenden Sie für das Schneiden der Pflanzen immer eine saubere und scharfe Schere. So werden unnötige Verletzungen und das Übertragen möglicher Krankheiten vermieden.
Die Stephanotis floribunda ist zwar pflegeleicht, hat aber dennoch gewisse Ansprüche, die sie erfüllt wissen möchte. Wenn die Zimmerpflanze einen anderen Standort bekommt oder auch nur gedreht wird, kann es passieren, dass diese Veränderungen zu einem Blüten- und Blattfall führen. Wohl hingegen fühlt sich die Madagaskar-Kranzschlinge hingegen, wenn die Luftfeuchtigkeit ausreichend hoch ist. Ist im Winter die Luft durch das Heizen zu trocken oder liegen die Temperaturen über etwa 22 Grad Celsius, genießt es die Kletterpflanze, mit lauwarmem und kalkarmem Wasser besprüht zu werden. Handelsübliche Sprühflaschen, die vielfach im Handel erhältlich sind, erfüllen hier ihren Zweck. Achten Sie beim Besprühen darauf, die Blüten nicht mit Wasser zu benetzen und lassen diese aus.
Die Kranzschlinge umtopfen und vermehren
Etwa alle ein bis zwei Jahre, der ideale Zeitpunkt ist das Frühjahr, wird die Stephanotis floribunda bei Bedarf umgetopft. Das Umtopfen wird nötig, wenn beispielsweise zahlreiche Wurzeln an der Oberfläche auftreten, das Substrat größtenteils durchwurzelt ist oder der Blumentopf schlicht und ergreifend zu klein für die Größe der Pflanze geworden ist. Damit die Kletterpflanze nach dem Umtopfen weiterhin gut gedeiht benötigt sie ein hochwertiges Substrat, das in Gartenfachcentern oder Gärtnereien erhältlich ist. Auch Palmenerde, falls diese zur Hand sein sollte, eignet sich für die Madagaskar-Kranzschlinge.
Wenn Sie schon eine Kranzschlinge besitzen und diese selbst vermehren möchten, können Sie dieses Vorhaben mit Kopfstecklingen um setzen. Damit die Stecklingsvermehrung problemlos klappt, ist die Verwendung eines Bewurzelungshormons empfehlenswert.
Die Kranzschlinge überwintern
In der Zeit vom Frühjahr bis zum Herbstbeginn kommt die Madagaskar-Kranzschlinge gut mit der üblichen Zimmertemperatur zurecht. Im Sommer kann diese durchaus zwischen 20 und 25 Grad Celsius liegen. Während der Ruheperiode hingegen – also zwischen Ende September und Ende Februar – benötigt die Kranzschlinge Temperaturen um zwölf bis 16 Grad Celsius.
In dieser Zeit wird die Zimmerpflanze sparsam, aber ausreichend, gegossen. Gedüngt wird während der lichtarmen Jahreszeit nicht. Sobald im Frühjahr die Vegetationszeit beginnt, wird die Kranzschlinge mehr gegossen und bekommt auch wieder Dünger zugeführt.
Schädlinge
Pflanzenschädlinge sind lästig und können sich, in manchen Fällen zu spät erkannt, auf den Zimmerpflanzen ausbreiten. Spinnmilben sind solche Vertreter, die anfangs unbemerkt ihr Unwesen treiben – halten Sie immer mal Ausschau nach silbrigen Aufhellungen und punktartigen Vertiefungen. Damit die Kranzschlinge für diesen Schädling unattraktiver wird, ist ein luftiges und nicht zu warmes Plätzchen eine gute Vorsorge. Neben diesen unliebsamen Gästen können aber auch Schildläuse oder Wollläuse vorbeischauen und die Zimmerpflanze befallen.