Zimmerpflanzen – wie wichtig der richtige Standort ist

Standort für Zimmerpflanzen

Pflanzen gibt es fast auf der ganzen Welt. In den Tropen genauso, wie in den gemäßigten Zonen und sogar in Wüsten wachsen sie. Somit erkennt man schon, dass die Ansprüche ganz unterschiedlich sind. Die einen mögen es warm, die anderen kühler, die nächsten brauchen eine hohe Luftfeuchtigkeit, während andere nur dann wachsen, wenn kaum Regen fällt. Da unsere Zimmerpflanzen logischerweise einst von draußen kamen, haben auch sie ganz eigene Vorlieben. Zwar können Sie die Blumen so im Zimmer aufstellen, wie Sie mögen, wundern Sie sich aber nicht, wenn diese dann nicht so wachsen, wie Sie sich das vorstellen. Denn eines dürfen Sie nicht vergessen: Es gibt einige Standortansprüche von Zimmerpflanzen.

Wohin mit den Pflanzen?

Sofern Ihre Zimmerpflanzen wachsen und gedeihen, dann haben Sie alles richtig gemacht! Wenn aber immer wieder Pflanzen nicht so richtig wachsen wollen, vielleicht Blätter verlieren oder keine Blüten bilden, dann stimmt womöglich der Standort nicht. Wo stehen die grünen Lieblinge denn bei Ihnen?

  • Auf dem Fensterbrett?
  • Direkt über der Heizung?
  • Am Fenster zur Südseite oder zur Westseite? Oder doch eher zur Nordseite?
  • In einer dunklen Ecke? Am Ende sogar in einem Raum, in dem es nur künstliches Licht gibt?
  • Im Badezimmer, also dort, wo die Luftfeuchtigkeit besonders hoch ist?
  • In einem lichtdurchfluteten Raum mit direkter Sonneneinstrahlung?

Ein erster Anhaltspunkt für einen perfekten Standort geben uns meistens schon beim Kauf der Pflanzen die kleinen Infotafeln, die auf vielen Blumentöpfen zu finden sind. Da steht dann, wie oft man gießen sollte, wie groß die Pflanze wird und nicht zuletzt, wo sie sich am wohlsten fühlt. Also in der Sonne, im Halbschatten oder im Schatten.

Standort für Zimmerpflanzen
© fotofabrika – Fotolia.com (#184383725 – Composition of tropical leaves) Je nachdem, wo die Zimmerpflanze ursprünglich beheimatet ist, stellt sie entsprechende Ansprüche an den Standort.

Unterschiedlicher Standort, unterschiedliche Pflege

Je nach Standort der Pflanze ist auch der Pflegebedarf ganz unterschiedlich. Werfen wir hier mal einen Blick drauf:

  • Pflanzen in der Sonne brauchen meist höhere Wassergaben.
  • Ausgenommen sind Kakteen und andere Sukkulenten, die also einen internen Wasserspeicher haben und daher trockene, warme und sonnige Standorte lieben.
  • Stehen Ihre Pflanzen direkt in der Sonne, dann empfiehlt es sich nicht, sie mit Wasser zu bestäuben, vor allem dann, wenn es sich um großblättrige Pflanzen handelt. Denn Wasser auf Blättern kann durch die Sonne einen Lupeneffekt hervorrufen, der den Blätter Brandschäden zufügen kann.
  • Sofern sich die Pflanzen an Orten befinden, die eine hohe Luftfeuchtigkeit haben, wird weniger gegossen.
  • Pflanzen, die im Schatten stehen, brauchen nicht unbedingt weniger Wasser. Es kommt ganz auf die jeweilige Pflanze an. Auf jeden Fall sollten Sie immer darauf achten, dass es keine Staunässe gibt.

Sie sehen schon, man kann hier nicht alle über einen Kamm scheren. Wenn Ihre Zimmerpflanzen nicht so wachsen, sie Sie möchten, reicht es oft schon, sie an einen helleren, dunkleren, trockeneren oder feuchteren Standort zu stellen. Aber betrachten wir uns nun mal einige gängige Zimmerpflanzen und deren bevorzugte Standorte.

Zimmerpflanzen für direkte Sonne

Sonne? Aber gerne! Die in der Folge aufgeführten Pflanzen sind vor allem für die Westseite oder die Südseite gedacht, wo die Sonne fast den ganzen Tag scheint.

  • Efeutute: Ist eine Kletterpflanze, gehört zu den Aronstabgewächsen und ist vor allem in tropischen Regionen heimisch, wie auf den Philippinen, in Indien, in Thailand oder auch in Australien.
  • Bambus: Es gibt weltweit bis zu 1.500 Bambusarten. Dazu gehört auch der Zimmerbambus, der sich im Laufe der Zeit an das Leben in Räumen angepasst hat. Ursprünglich kommt die Pflanze, die zu den Süßgräsern gehört, aus den Tropen und wächst vor allem in Südamerika, Afrika, und Südasien.
  • Fächerpalme: Palmen gehören zu den Monokotyledonen, deren Vorfahren schon vor 70 Millionen Jahren existierten. Sie wachsen vor allem in tropischen und subtropischen Bereichen der Erde.
  • Kakteen: Die meist stacheligen Pflanzen kommen ausschließlich in Amerika vor (Ausnahme: Rhipsalis baccifera), wobei sie nicht nur in Wüsten, sondern auch in Regenwäldern, in Gebirgen und in Tiefebenen zu finden sind. Die Stacheln haben sie als natürlichen Schutz, da sie im Innern Wasser speichern.
  • Bogenhanf: Die Pflanze gehört zu den Spargelgewächsen, von ihr gibt es weltweit 67 Arten. Natürliche Vorkommen sind in Afrika, in Indien, im Jemen, auf Sri Lanka und in Myanmar.
  • Yukka-Palme: Sie werden auch Palmlilien genannt, gehören zu den Agavengewächsen und sind vor allem in Mittelamerika zu finden.
  • Ficus: Die als Baum oder Strauch gewachsene Pflanze ist ein Maulbeergewächs und wird auch Birkenfeige genannt. Ihr Vorkommen liegt unter anderem in Nepal, Bangladesch, Malaysia, im nördlichen Australien, im nördlichen Indien und im südlichen China.

Zimmerpflanzen für den Schatten

Wenn es statt Sonne lieber Schatten sein soll, dann machen Sie mit folgenden Pflanzen nichts verkehrt:

  • Efeu: Der Efeu gehört zu den Araliengewächsen und kommt vor allem in Europa vor. Bevorzugt sind Standorte mit viel Schatten, wie Wälder, wo der Efeu nicht nur über den Boden wächst, sondern sich auch an Bäumen emporhangelt.
  • Drachenbaum: Diese Pflanze gehört zu den Spargelgewächsen, von der es bis zu 150 Arten gibt. Sie kommt vor allem in den Tropen vor, wie etwa in Afrika und Asien. Aber auch auf den Kanarischen Inseln ist der Drachenbaum anzutreffen. Auch wenn er dort oft in der Sonne wächst, kommt er mit Schatten wunderbar zurecht.
  • Frauenhaarfarn: Diese Pflanze gehört zu den am häufigsten vorkommenden Farnarten. Sie wächst besonders im Mittelmeerraum, in den Tropen und Subtropen, wie auch in Nordamerika. Zu finden ist der Farn an Flüssen, Böschungen, Felsen und Mauern.
  • Begonien: Sie gehören zu den Schiefblattgewächsen, von denen es weltweit rund 1.500 Arten gibt. Besonders in tropischen und subtropischen Bereichen sind sie zu finden. Die meisten Arten kommen aus Südamerika.
  • Schamblume: Die mit ihren bunten Blüten überzeugende, zu den Gesneriengewächsen zählende Pflanze, wächst vor allem im südöstlichen Asien und in Australien. Von ihr gibt es bis zu 185 Arten.
  • Grünlilie: Die Grünlilie gehört zu den Spargelgewächsen und wird auch Beamtenpalme oder Sachsenlilie genannt. Sie kommt in der Natur vor allem in tropischen und subtropischen Gebieten vor.

Da in Wohnungen oftmals ein Mischlicht herrscht, kann es gut sein, dass alle hier genannten Pflanzen bei Ihnen gut wachsen. Probieren Sie es einfach aus, sofern Sie etwas kümmern, einfach mal in einen anderen Bereich stellen. Das kann viel bewirken.