Begonien: Pflegeleichte Blütenpracht für schattige Standorte

Rosa blühende Begonien

Beliebt, blütenreich, pflegeleicht – all diese Attribute treffen auf Begonien besonders zu. Von der Zimmerpflanze, deren wissenschaftlicher Name schlicht und einfach Begonia lautet und die zu den Schiefblattgewächsen gehört, gibt es weltweit rund 1.400 Arten. Rund 600 sind in Mittel- und Südamerika zu finden, 600 in Asien und etwa 150 in Afrika. Damit gehören diese Blumen zu den artenreichsten Pflanzengattungen.

Das Schiefblatt stammt ursprünglich aus den Tropen und den Subtropen, die meisten Begonien findet man in Südamerika. Eine einzige, die Begonia grandis, wächst auch in gemäßigten Breiten. Dank der Kultivierung sind unzählige Arten auch bei uns heimisch und lassen sich sowohl im Garten anpflanzen, wie auch als Zimmerpflanze halten.

Begonien
© ablokhin – Fotolia.com (#177965154 – Hiemalis begonia yellow and pink flowers macro closeup) Begonien blühen in zahlreichen verschiedenen Farben.

Begonien: die Eckdaten

Begonien blühen in vielen verschiedenen Farben. So erstrahlen sie vor allem in Gelb, Rot, Weiß, Orange und Rosa. Es gibt sie ungefüllt und auch gefüllt. Die Blütezeit beträgt – je nach Sorte – das ganze Jahr über. Da viele Begonien nicht winterhart sind, sind sie vor allem als Zimmerpflanzen bestens geeignet. Sie mögen es am liebsten, wenn die Temperaturen zwischen 15 und 20 Grad liegen.

Die Pflanzen sind mehrjährig, die Blüten befinden sich an Stängeln, die sowohl aufrecht stehen, wie auch hängend oder kriechend sein können. Unterschieden werden auch die Blätter. So gibt es Blattbegonien, deren Blätter besonders schmuck sind und auch ohne Blüten sehr viel hermachen. Dazu gehören zum Beispiel Wimpernbegonie, Ordensbegonie, Königsbegonie, Kidneybegonie, Engelsflügelbegonie und auch die Weißgefleckte Begonie. Und dann die Blütenbegonien, deren Blätter unspektakulär sind, dafür die Blüten umso mehr. Hierzu zählen unter anderem die Elatiorbegonien mit Sorten wie Rondo, Alma, Bacchus, Renaissance oder Carneval.

Bei der Auswahl der Begonien sollten Sie darauf achten, ob Sie Kinder und Tiere im Haushalt haben, denn so manche Sorte ist giftig. Dazu gehören vor allem die Sorten Begonia gracilis und Begonia rex. Begonien enthalten zum Teil Oxalsäure und Calciumoxalat. Diese beiden Giftstoffe können, wenn sie an Schleimhäute geraten oder verschluckt werden, folgende Symptome hervorrufen:

  • Reizung der Schleimhäute
  • Erbrechen
  • Durchfall (kann teilweise blutig sein)
  • Vermehrte Harnausscheidung
  • Erbrechen und Durchfall auch bei Tieren

Begonien sollten also für Kinder unzugänglich aufbewahrt werden, ebenso für Hunde, Katzen, Kaninchen, Hamster, Meerschweinchen andere Kleinsäugetiere und Vögel. Bei Vergiftungserscheinungen bei Menschen sollte man niemals ein Erbrechen auslösen. Helfen kann ein Glas Wasser. Im Zweifel zum Arzt oder den Giftnotruf verständigen.

Begonien: wo sie am besten gedeihen

Sonne ist bei Begonien gar nicht so wichtig. Auch wenn den meisten Sorten ein heller Standort nichts ausmacht, bevorzugen sie doch Halbschatten oder sogar Schatten. Begonien sind daher vor allem für dunklere Ecken in der Wohnung bestens geeignet. Sofern Sie Begonien doch an einen hellen Standort stellen, sollte eine direkte Sonneneinstrahlung unterbleiben. Sofern die Blumen braune Blätter und Blüten bekommen, liegt das nicht etwa daran, dass sie zu wenig gegossen wurden, sondern am falschen Standort, denn dann bekommen sie eindeutig zu viel Sonne ab.

Begonien: wie sie am besten blühen

Viel pflegen müssen Sie bei Begonien nicht. Daher gut auch für Menschen geeignet, die nicht jeden Tag zuhause sind. Beim Gießen ist zu beachten, dass Begonien keine Staunässe mögen, deswegen immer die Fingerprobe machen, ehe man zu viel gießt. Dazu stecken Sie einfach den Zeigefinger in die Erde – ist diese in einer Tiefe von rund 2 Zentimetern noch feucht, dann müssen Sie nicht gießen. Meistens erhalten Pflanzen nachhaltig einen Schaden, wenn sie zu viel gegossen werden, anstatt zu wenig. Es macht einer Pflanze in der Regel auch nichts aus, wenn sie die Blütenköpfe mal hängen lässt, dann sollte aber schnell zur Gießkanne gegriffen werden. Ideal ist auch eine Drainage im Topf, die beispielsweise aus Sand oder Kies besteht. Überschüssiges Gießwasser wollte nach etwa 20 Minuten entfernt werden.

Begonien möchten gerne nährstoffreiche Erde. Da herkömmliche Blumenerde dieses bietet, reicht sie in der Regel vollkommen aus. Aber auch in Substrat fühlen sich Begonien wohl. Der Vorteil daran ist, dass es Dünger enthält, der nach und nach abgegeben wird. Anders als bei Erde, wo die Nährstoffe recht schnell verbraucht sind.

Begonien: was man ihnen am besten gibt

Wie gerade schon erwähnt, brauchen Begonien nährstoffreiche, saure Erde. Deswegen sollten Sie sie alle zwei bis drei Wochen düngen. Es gibt im Handel speziellen Begoniendünger, das aber ist gar nicht nötig. Möchten Sie auf das regelmäßige Düngen verzichten, können Sie Langzeitdünger verwenden oder – wie gerade geschrieben – Substrat, das den Dünger bis zu vier Monate lang in gleichmäßigen Mengen abgibt.

rote Begonien
© Volker Brosius – Fotolia.com (#214561649 – Begonia, Elatior-Hybriden IV) Begonien sind keine Sonnenanbeter.

Gedüngt werden Begonien nur wenn sie wachsen und blühen. In den Monaten, in denen sich die Pflanzen erholen – meist Herbst und Winter – wird nicht gedüngt. Allerdings gibt es Sorten, die auch dann blühen, hier können dann natürlich weiterhin Nährstoffe gegeben werden.

Begonien: wann man sie am besten umtopft

Ein Umtopfen der Begonien ist nur dann nötig, wenn man sie vermehren möchte – dazu gleich noch mehr – oder wenn der Topf langsam aber sicher zu klein wird. Das kann man einerseits an der Pflanze selbst erkennen, wenn diese nämlich proportional zu groß für den Topf wird, oder wenn die Wurzeln unten herausschauen. Daher immer mal wieder kontrollieren. Ansonsten können Begonien am besten im Frühjahr, also vor dem Austreiben, umgetopft werden. Auch ist es manchmal sinnvoll, wenn Sie die Pflanzen nach einer gewissen Zeit in frische Erde oder Substrat geben. Dabei muss der Topf nicht unbedingt größer als der Vorgänger sein. Pflanzenexperten empfehlen ein Umtopfen alle ein bis zwei Jahre.

Begonien: wie man sie am besten vermehrt

Ein Vermehren von Begonien kann auf zwei verschiedene Arten bewerkstelligt werden. Dabei kommt es darauf an, ob die Begonien herkömmliche Wurzeln (Faserwurzeln) oder Rhizome/Knollen bilden.

  • Vermehren bei Faserwurzeln
    Bei diesen Pflanzen bilden Stecklinge die jungen Pflanzen. Schneiden Sie Triebe ohne Blüten in einer Länge von rund 8 Zentimetern ab und geben sie diese Stecklinge in ein Gemisch aus Sand und Torf. Gegossen wird nur spärlich, da der Trieb sonst faulen kann.
  • Vermehren bei Rhizomen/Knollen
    Hier wird die Pflanze ausgegraben, das Rhizom von Erde bzw. Substrat befreit und anschließend mit einem sauberen Messer geteilt. Anschließend wieder einpflanzen und weiterhin düngen und gießen (wie oben beschrieben). Begonien mit Rhizomen können aber auch über die Stecklingsmethode vermehrt werden.

Eine weitere Möglichkeit ist es, Begonien über Samen zu vermehren. Allerdings ist dies nicht besonders vielversprechend, weil nur wenige der Samen aufgehen. Ein Gramm Saatgut enthält im Übrigen rund 60.000 Samenkörner. Begonien sind Lichtkeimer, daher die Samen nur auf die Anzuchterde aufstreuen und leicht festdrücken. Die Samen brauchen dann viel Wasser und viel Licht, um zu keimen.

Begonien: wann man sie am besten schneidet

Begonien, die als Zimmerpflanzen gehalten werden, müssen in der Regel nicht geschnitten werden. Sie können verblühte Triebe regelmäßig entfernen. Das macht die Pflanze hübscher und sorgt auch dafür, dass sie üppiger blüht. Auch welke Blätter werden entfernt. Anders sieht es bei Begonien aus, die draußen gehalten werden. Da diese nicht winterfest sind, werden sie im Herbst nach drinnen geholt und bis auf zwei Zentimeter zurückgeschnitten. Danach kühl und dunkel lagern, bis sie im Frühling wieder sprießt.

Begonien: Schädlinge und Krankheiten

Viel kann Begonien nichts anhaben – ein paar Sachen sind aber dann doch dabei. Erst einmal zu den Krankheiten.

  • Echter Mehltau
    Dabei handelt es sich um eine Pilzerkrankung, bei der die Blattoberseiten von einem weißen Belag befallen werden. Dieser ist abwischbar, was aber nichts nützt, da die Erreger in den Blättern sitzen. In der Folge der Infektion verfärben sich die Blätter braun und vertrocknen. Entfernen Sie befallene Blätter und kontrollieren Sie regelmäßig. Halten Sie die Pflanze nicht zu feucht, denn das mag der Echte Mehltau besonders. Befallen werden meist nur die Blattbegonien.
  • Fäulnispilze
    Beginnt eine Begonie von unten her zu faulen, dann sind wohl Fäulnispilze dafür verantwortlich. Diese entstehen, wenn die Blume zu feucht gehalten wird oder mit anderen zusammen zu eng in einen Topf gepflanzt wurde. Da gegen die Fäulnispilze kein Mittel wirksam ist, sollten befallene Begonien entsorgt werden. Bei solitär stehenden ist das kein Problem, bei mehreren Pflanzen in einem Blumenkasten sollten Sie schnell reagieren, da sonst die anderen Begonien ebenfalls infiziert werden könnten.

Folgende Schädlinge können bei Begonien auftreten – auch wenn diese eher selten sind:

  • Blattläuse
    Einen Blattlausbefall kann man mit bloßem Auge erkennen. Die grünen bis schwarzen Tierchen sitzen meist auf den Unterseiten der Blätter oder auch an Stängeln und saugen dort den Pflanzensaft heraus. Da sie dort direkt Eier legen, können sie sich extrem schnell ausbreiten. Blattläuse können Sie mit einem Wasserstrahl aus der Dusche schon mal eindämmen. Da Sie so aber nie alle erwischen, hilft es nichts, als ihnen Mittel entgegenzusetzen. Natürliche Feinde wie der Ohrenkneifer oder der Marienkäfer sind bei Zimmerpflanzen wohl eher ungeeignet. Daher gibt es einige Hausmittel:1. Knoblauch: Erstellen Sie einen Knoblauchsud und besprühen Sie damit die gesamte Pflanze.
    2. Milch: Auch eine Mischung aus Milch und Wasser (1:2) kann Blattläuse den Garaus machen.
    3. Zwiebeln: Ebenso wie Knoblauch ist auch ein Zwiebelsud gegen Blattläuse sinnvoll. Anwendung wie oben beschrieben.
    4. Schwarzer Tee: Lassen Sie zwei Teebeuel in einer Kanne 15 Minuten ziehen und besprühen Sie die Begonie nach dem Abkühlen damit.Ist der Befall zu stark, können Sie die Begonie auch radikal zurückschneiden.
  • Thrispe
    Thripse sind auch als Gewittertierchen bekannt, sie sind sehr dünn und nur rund 3 Millimeter groß, sodass man sie kaum sieht. Sie besitzen einen Stechrüssel, mit dem sie die Blätter der Begonie aussaugen. Die Blätter bekommen erst weiße, dann braune Sprenkel. Auch gegen Thripse gibt es natürliche Feinde, aber vor allem ein wirksames Hausmittel. Nämlich eine Seifenlauge. Mischen Sie einen Liter Wasser mit zwei Esslöffeln Olivenöl und einem Spritzer Spülmittel. Damit die ganze Begonie einsprühen.
  • Dickmaulrüssler
    Dieser Schädling kommt bei Zimmerpflanzen wohl kaum vor, der Vollständigkeit halber wollen wir ihn aber erwähnen. Der Dickmaulrüssler knabbert mit seinen Fresswerkzeugen an den Blättern der Pflanze herum. Das wiederum ist für die Begonie nicht besonders schädlich. Schaden richten eher die Larven an, die in der Erde leben und sich von den Wurzeln ernähren. Um dem Dickmaulrüssler entgegenzuwirken, werden vor allem Nematoden eingesetzt.

Fazit: Begonien sind anspruchslose und üppig blühende Zimmerpflanzen, die auch in dunkleren Ecken gedeihen. Sie brauchen lediglich ab und an eine Düngergabe und regelmäßiges Gießen, wobei Staunässe unbedingt vermieden werden sollte. Je nach dem eigenen Geschmack können Sie sich Blattbegonien oder Blütenbegonien nach Hause holen.