Die Auswahl an blühenden Zimmerpflanzen ist groß. Doch nicht jede hat es so weit gebracht wie das Alpenveilchen. Dieses Primelgewächs, mit seinen charmanten Blüten, erfreut sich großer Beliebtheit. Und das Erfolgsrezept dieser Pflanze ist ganz einfach: Über Monate hinweg zauberhafte Blüten zur Schau stellen.
In zahlreichen Haushalten hat das Alpenveilchen damit seinen Zweck erfüllt. Welchen Zweck? Nun, Cyclamen persicum ist keine einjährige Pflanze, wird aber gerne nach der Blüte so behandelt. Die Zimmerpflanze wird ausgetauscht – und zwar gegen eine neue. Das muss nicht sein, denn Alpenveilchen sind ausdauernd und können mehr als ein Mal in ihrem Pflanzenleben blühen. Probieren Sie es doch einfach aus!
Auch als Pflanzenanfänger können Sie sich gerne am Alpenveilchen „probieren“. Diese Blütenpflanze ist nämlich nicht so anspruchsvoll, wie es oft heißt.
Charmant, aber giftig
Man sieht es ihm nicht an, dem Alpenveilchen – dennoch gehört diese blühende Zimmerpflanze, die aus dem Mittelmeerraum stammt, zu den Giftpflanzen. In allen Teilen der Pflanze befinden sich giftige Substanzen.
Alpenveilchen Blütezeit
Von etwa August bis April gibt das Alpenveilchen alles. Verschiedene Sorten sorgen für verschiedene Farben und Formen. Die zarten Rosatöne vermitteln Ruhe, während sich die pinkfarbenen oder roten Blüten gekonnt ins Szene setzen. Mit schlichter Eleganz präsentieren sich die weiß blühenden Sorten. Ausgefallen sind Sorten mit gewellten oder gefransten Blütenblatträndern.
Alpenveilchen Wuchshöhe
Cyclamen persicum will nicht noch hinaus. Es gibt sich mit einer Wuchshöhe bis etwa 30 Zentimeter vollkommen zufrieden.
Es geht aber auch deutlich kleiner. Miniatursorten halten, was sie versprechen. Ein Alpenveilchen als Mini-Ausgabe. Entsprechend niedlich sind natürlich auch die Blüten.
Alpenveilchen Standort
Das eigentlich anspruchslose Alpenveilchen bevorzugt einen hellen Standort, aber möglichst sonnenabgewandt. Denn diese Zimmerpflanze fühlt sich weder in der direkten Sonne, noch bei zu warmen Temperaturen wohl. Beides führt recht zügig zum Eingehen der Pflanze.
Das gilt insbesondere für die lichtarme Jahreszeit, wenn die Luft durch die Heizungswärme zusätzlich noch trocken ist. Ein gut beheiztes Wohnzimmer sowie ein Plätzchen auf der Südfensterbank sind die allerschlechteste Wahl für die hübsche Pflanze. Während dieser Jahreszeit sind Temperaturen zwischen zehn bis 15 Grad Celsius ideal.
Auch für den Sommer sollte der Standort so gewählt werden, dass das Quecksilber dort nicht über 20 Grad Celsius klettert. Höhere Temperaturen wirken sich negativ auf die Blüte aus.
Alpenveilchen gießen
Beim Gießen des Alpenveilchens benötigen Sie etwas Feingefühl. Die Zimmerpflanze möchte keinen Durst erleiden, aber auch nicht ersaufen. Achten Sie also darauf, dass es nicht zu Ballentrockenheit oder Staunässe kommt. Wobei sich Letzteres deutlich schlechter auf das Wohlbefinden der Pflanze auswirkt.
Da die Temperaturen im Winter niedriger sind, benötigt das Alpenveilchen in dieser Zeit weniger Wasser. Auch in dieser Zeit gilt: Ballentrockenheit vermeiden.
Beim Gießvorgang selbst benötigen Sie eine mehr oder weniger ruhige Hand. Warum? Nun, vielfach heißt es, dass Alpenveilchen nur von unten gegossen werden dürfen. Die Knolle selbst ist gar nicht so empfindlich, wie es heißt. Sie können die Zimmerpflanze also auch oben gießen. Es darf nur kein Wasser an das Herz der Pflanze gelangen.
Beim Gießen kann es hin und wieder vorkommen, dass es zu viel des Guten war und sich die Flüssigkeit im Übertopf oder Untersetzer sammelt. Warten Sie nach dem Gießen maximal 15 Minuten und schütten das überschüssige Wasser in den Ausguss. Ansonsten bekommt die Zimmerpflanze nasse Füße. Je nach Jahreszeit kann das Alpenveilchen da recht nachtragend sein.
Alpenveilchen düngen
Diese hübsch blühende Zimmerpflanze benötigt in regelmäßigen Abständen eine Nährstoffversorgung. Etwa alle ein bis zwei Wochen können Sie das Alpenveilchen mit einem handelsüblichen Blumendünger versorgen.
Nach der Blüte pausieren Sie für etwa acht Wochen. Danach geben Sie wieder Dünger, den Sie anfangs nur in schwacher Dosierung verabreichen.
Substrat
Als Substrat können Sie für das Alpenveilchen Einheits- oder auch Kübelpflanzenerde verwenden.
Alpenveilchen umtopfen
Diese Blütenpflanze können Sie umtopfen, wenn die Notwendigkeit besteht. Je nach Wachstum kann das etwa alle ein bis zwei Jahre der Fall sein. Warten sie für das Vorhaben unbedingt die Blüte ab. Danach lassen Sie das Alpenveilchen für einen Zeitraum von sechs bis acht Wochen ruhen. In dieser Zeit beginnt die Pflanze mit dem Neuaustrieb. Und beginnt dieser, ist der Zeitpunkt ideal zum Umtopfen.
Bevor das Pflänzchen in den neuen Topf umzieht, entfernen Sie vorsichtig den Großteil der alten und verbrauchten Blumenerde. Wichtig beim Eintopfen in das neue Pflanzsubstrat ist die Pflanztiefe. Die Knolle des Alpenveilchens wird so gesetzt, dass sich nur zwei Drittel davon im Substrat befinden. Das andere Knollendrittel schaut oben raus.
Alpenveilchen vermehren
Sie möchten Alpenveilchen nicht fertig gezogen kaufen, sondern gerne selbst für eigenen Nachwuchs sorgen? Die Blütenpflanze können Sie mittels der Samen auch selbst vorziehen. Ideal ist ein Minigewächshaus für diesen Zweck.
Denn die etwa im August ausgebrachten Samen benötigen zum Keimen eine konstante Temperatur von 20 Grad Celsius. Denken Sie bei der Aussaat daran, dass es sich bei der Pflanze um einen Dunkelkeimer handelt. Der Samen wird daher zwei bis drei Zentimeter tief in die Anzuchterde eingebracht.
Achten Sie beim Kauf der Samen auf den Zustand des Saatgut-Tütchens. Ist dieses feucht oder war es in der Vergangenheit, dann lassen Sie es im Regal stehen – Feuchtigkeit zeigt sich durch gewelltes Papier. Zudem befindet sich auf dem Tütchen ein Haltbarkeitsdatum.
Schädlinge an dem Alpenveilchen
Vielfach sind es Pflegefehler, die für das Eingehen der Alpenveilchen verantwortlich sind. Aber auch Pflanzenschädlinge können ihren Beitrag leisten. Blattläuse, Spinnmilben oder auch Weichhautmilben können sich über diese Blütenpflanze hermachen. Greifen Sie bei einem Befall nicht sofort zur chemischen Keule – Hausmittel sind oftmals schon ausreichend.
Krankheiten an dem Alpenveilchen
Hatschi… Gesundheit! Ihr Alpenveilchen kann sich zwar keine Erkältung einfangen, dafür aber verschiedene Pflanzenkrankheiten, wie den Grauschimmel. Je nachdem, um welche Ursache es sich handelt, müssen Sie sich leider von Ihrer Zimmerpflanze trennen. Denn nicht jeder Befall ist behandelbar.
Tipps zur Pflege der Alpenveilchen
Es ist vollkommen normal, dass einzelne Stiele und Blätter sowie Blüten welken und verdorren können. Diese werden natürlich entfernt. Das sieht nicht nur besser aus, sondern hält die Pflanze vital und gesund. Zum Entfernen benutzen Sie aber keine Schere, sondern Ihre Finger. Greifen Sie sich tief unten einen Stängel und ziehen diesen mit einem Ruck raus. Warum Sie das so und nicht anders machen sollten? Benutzen Sie eine Schere, bleiben kleine Stummel zurück. Und genau diese Stummel müssen Sie verhindern. Denn diese können eine Fäulnis an der Knolle entwickeln – das Todesurteil für das Alpenveilchen.
Die Blüte ist vorbei – und nun? Nun haben Sie die Wahl: Tonne auf und Alpenveilchen rein oder die Zimmerpflanze erneut zum Blühen bringen. Und das für mehrere Jahre jedes Jahr aufs Neue. Wie das geht? Eigentlich recht einfach. Sorgen Sie dafür, dass die Pflanze keine Ruhezeit bekommt. Und zwar direkt nach der Blüte. Einfach einen Teil alter Erde entfernen und ab geht es in einen neuen Topf. Das Alpenveilchen wird zwar alle Blätter abwerfen, aber schon bald neue produzieren. Denken Sie beim Umtopfen an die notwendige Pflanztiefe der Knolle!
Eine zweite Methode sorgt ebenfalls dafür, dass Sie sich nicht von Ihrem ausgeblühten Alpenveilchen trennen müssen. Nach der Blüte gießen Sie nach und nach seltener. Und zwar so lange, bis Blätter und Knospen verwelken. Wenn Sie einen Garten haben, können Sie jetzt den Topf im Gartenboden einsenken. Dafür ist ein schattiges Plätzchen notwendig. Alpenveilchen mögen es halt nicht gerne sonnig. Alternativ tut es auch ein heller und luftiger Keller. Ob im Garten oder Keller: Ab und an wird die Pflanze mit ganz wenig Wasser versorgt. Das Wasser dient nur dem Überleben. Das Alpenveilchen befindet sich im „Urlaub“ und soll nicht treiben. Bis August darf die Pflanze dann in Ruhe dümpeln. Ist der Urlaub beendet, steht der Umzug in einen neuen Topf mit neuem Substrat an. Auch hier müssen Sie auf die richtige Pflanztiefe achten. Sobald die Knolle eingetopft ist, geht es auch an das helle Plätzchen am Fenster. In der Anfangszeit gießen Sie die Pflanze nur wenig. Bald zeigen sich die ersten Blätter. Mit der steigenden Zahl der neuen Blätter erhöht sich auch die Wassermenge. Und dann dauert es nicht mehr lange, bis sich die ersten Knospen blicken lassen. Und Ihr Alpenveilchen glänzt wieder mit schönen Blüten.
Freuen Sie sich schon auf Ihren wohlverdienten Jahresurlaub? Gönnen Sie dem Alpenveilchen doch auch eine kleine Auszeit. Dafür benötigen Sie lediglich einen Garten oder einen Freisitz. Schauen Sie, ob im Halbschatten noch ein Plätzchen frei ist. Achten Sie darauf, dass die Pflanze geschützt steht und nicht Wind und Wetter ausgesetzt ist. Wenn das Quecksilber konstant zehn Grad Celsius anzeigt, kann die Zimmerpflanze nach draußen. Kündigen sich die ersten Herbstfröste an, kommt das Alpenveilchen wieder zurück in die eigenen vier Wände.