Normalerweise werfen wir Glasflaschen, die wir nicht mehr brauchen, in den Glascontainer. Man kann diese Flaschen aber durchaus auch zweckentfremden. Viele nehmen sie vielleicht als Dekoobjekt und füllen bunten Sand hinein – hier gibt es sicherlich viele gute Ideen. Aber haben Sie schon mal über einen sogenannten Flaschengarten nachgedacht? Also die Glasflasche mit Pflanzen zu bestücken? Hört sich interessant an, oder? Na dann wollen wir uns heute mal um Pflanzen in Flaschen kümmern.
Pflanzen in Flaschen: perfektes Ökosystem
Vielleicht können Sie es sich gar nicht vorstellen, dass Pflanzen hinter Glas überhaupt leben können. Doch, das können sie – und zwar ziemlich gut. Denn im Innern der Flasche entsteht ein perfektes Ökosystem, um das Sie sich überhaupt nicht mehr kümmern müssen.
Nach der Bepflanzung werden die Pflanzen gegossen und die Flasche verschlossen – dazu gleich ausführlich noch mehr. Wenn nun die Sonne auf die Flasche scheint, verdunstet das Wasser und schlägt sich an der inneren Glaswand nieder und kann so von den Pflanzen immer wieder verwendet werden, da die Erde nie austrocknet. Aus der Luft wird von den Pflanzen Kohlendioxid gefiltert und Sauerstoff abgegeben. Und schon ist der Kreislauf perfekt.
Pflanzen in Flaschen: Größe und Standort
Für die Bepflanzung von Gläsern sind nicht alle Flaschen geeignet. Eine Limoflasche mit einem schmalen Hals wird nicht funktionieren, denn Sie müssen durch die Öffnung ja die Pflanzen durchbekommen. Je größer der Durchmesser des Flaschenhalses ist, umso besser. Gut geeignet sind daher zum Beispiel Bonbongläser, Milchflaschen, Einmachgläser oder auch hübsche Whiskyflaschen. Im Prinzip ist es egal, welche Flasche Sie nehmen, Voraussetzung ist, dass die Pflanze ohne Schäden ins Innere gebracht werden kann.
Der Standort der Glasflasche sollte so gewählt werden, dass nicht stundenlang die Sonne darauf scheint. Ein paar Sonnenstrahlen machen dagegen nichts aus. Auf jeden Fall sollte die Flasche hell stehen.
Pflanzen in Flaschen: die Vorbereitung
Haben Sie sich eine Flasche ausgesucht? Prima! Dann geht es an die Vorbereitung. Die Flasche sollte, bevor Sie sie bepflanzen, mit kochendem Wasser ausgespült werden, um vorhandene Keime oder Sporen, die den Pflanzen schaden könnten, zu eliminieren. Danach umgedreht trocknen lassen.
Derweil können Sie schon mal gucken, ob Sie alles haben, was Sie für die Bepflanzung brauchen:
- Blähton, Granulat, Substrat oder feiner Kies
- Blumenerde
- Pflanzen, die zum einen durch den Flaschenhals passen, zum anderen langsam wachsen
- Trichter
- Pinzette/Stäbchen/Löffel
Pflanzen in Flaschen: die Fummelei geht los
Je nachdem, wie breit der Flaschenhals ist, dürfen Sie sich nun auf mehr oder weniger Fummelei freuen. Geduld sollten Sie allerdings mitbringen und bitte immer vorsichtig arbeiten.
Schritt 1: Drainage
Zuerst wird eine Drainage angelegt – dies ist bei Hydrokulturen Standard und sorgt dafür, dass die Erde nicht anfängt zu schimmeln, weil sich Wasser staut. Füllen Sie, je nach Größe der Flasche, eine zwei bis fünf Zentimeter dicke Schicht hinein. Am besten können Sie das Einfüllen mit einem Trichter handeln.
Schritt 2: Erde
Nun kommt die Grundlage für die Pflanzen, nämlich die Erde. Sie können dazu einfache Garten- bzw. Zimmerpflanzenerde nehmen, alternativ auch Kakteen- und Sukkulentenerde. Auch hier wieder – je nach Flaschengröße – eine Schicht von fünf bis zehn Zentimetern einfüllen.
Schritt 3: die Bepflanzung
Jetzt wird es diffizil, denn die Pflanze muss in die Erde. Je breiter der Flaschenhals, umso leichter tun Sie sich. Wenn er enger ist, dann können Sie sich beispielsweise mit einem Löffel behelfen, um ein kleines Erdloch zu schaffen. Mit Stäbchen oder einer Pinzette können Sie dann die Pflanze vorsichtig in die Flasche einführen und so in das Loch setzen. Nun noch die Erde rundherum ein wenig anhäufeln.
Wenn genügend Platz in der Flasche ist, sehen ein paar Steine mit Sicherheit hübsch aus.
Pflanzen in Flaschen: welche Pflanzen sind geeignet?
Da in einem Flaschengarten ein feuchtes und warmes Klima herrscht, sind vor allem tropische Pflanzen dafür geeignet.
- Sukkulenten
Es gibt sie in Maxi und in Mini. Suchen Sie sich so kleine Sukkulenten wie möglich aus, damit diese auch ausreichend Platz in der Flasche haben. Die Anzahl, die Sie pflanzen, richtet sich natürlich nach dem Platzbedarf. - Orchideen
Auch hier gibt es Mini-Ausführungen, die sich in der Flasche wohl fühlen. Hierfür sollten Sie eine spezielle Orchideenerde einfüllen. - Bromelien
Diese Pflanze gehört zu den Ananasstauden und macht sich – vor allem, wenn sie blüht, in einem Flaschengarten ganz besonders gut
Weitere Pflanzen, die sich in der Flasche wohlfühlen, sind
- Kakteen
- Farne
- Moose
- Efeu
Sie können es natürlich auch mit vielen anderen heimischen Pflanzen versuchen.
Pflanzen in Flaschen: die Pflege
Pflanzen in Flaschen brauchen kaum Pflege. Sie können die Flasche jederzeit luftdicht verschließen, dann reguliert sich das Ökosystem selbst. Geben Sie nur so viel Wasser rein, damit es im Laufe des Tages von der Innenseite der Flaschenwand trocknen kann. Tut es das nicht, lassen Sie die Flasche eine Zeitlang offen. Wenn Sie die Flasche dauerhaft geöffnet lassen, müssen Sie immer wieder mal gießen. Ansonsten brauchen Sie nichts tun. Am idealsten sind übrigens Verschlüsse aus Kork.